Smartphone-AR: Hey, das ist ja wirklich nützlich!

Smartphone-AR: Hey, das ist ja wirklich nützlich!

Augmented Reality auf dem Smartphone ist noch immer ein Gimmick. Doch sie kann echten Nutzen stiften. Ein Erfahrungsbericht.

Vor einem Monat begann ich ein neues Projekt. Ich wollte meine alte Wohnung neu dekorieren. Sie sollte eine persönlichere Note bekommen und inspirieren. Als ehemaliger Student der Philosophie und Germanistik fiel mir die Wahl nicht schwer: Ich entschied mich, Bilder von Denker:innen und Dichter:innen aufzuhängen.

Diese Aufgabe konfrontierte mich mit einer Reihe praktischer Fragen, auf die es keine leichte Antworten gab: An welchen Wänden sollen die Bilder hängen, in welcher Größe, hochkant oder quer und mit was für einem Rahmen?

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Raumdekoration: Analog vs. digital

Ich dachte zuerst daran, eine AR-App zu nutzen. Doch schon die Suche danach schreckte mich ab. Es gibt sicherlich Dutzende solcher AR-Apps und viele dürften eher Werbung statt Funktionalität bieten, befürchtete ich.

Also ging ich den sicheren, den analogen Weg. Ich klebte A4-Blätter in den Größen zusammen, die mir vorschwebten, und befestigte die Schablonen hochkant und quer an den Stellen, die für mich infrage kamen. Mit Fotos dokumentierte ich den Raum aus verschiedenen Perspektiven. Dieses Vorgehen war aufwendig und zeigte weder, wie bestimmte Bildmotive wirken noch welcher Rahmen für sie geeignet wäre.

Papierschablonen von Bilderrahmen verschiedener Größe.

Ich fertigte zuerst Schablonen in verschiedenen Rahmengrößen an. Das kostete mich bestimmt eine Stunde. | Bild: MIXED

Die AR-Lösung ist gefunden

Unzufrieden mit dem Ergebnis, gab ich dann doch nach und stöberte im App Store. Schon die zweite AR-App war, was ich suchte und sie übertraf meine Erwartungen sogar.

Mit Wallary konnte ich eigene Bildmotive importieren und mit verschiedenen Rahmen kombinieren, um sie anschließend an eine Wand meiner Wahl zu projizieren. Mit dem Finger passe ich die Größe und das Seitenverhältnis des Bildes an und verschiebe es frei an der Wand. Per Knopfdruck erstelle ich ein Foto, das ich speichere und versende.

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An der Wand hängt die Papierschablone eines Bilderrahmens.

Das Bild als leere Papierschablone. | Bild: MIXED

Wohnung mit AR-Bildrahmen an der Wand.

Das Bild als AR-Einblendung. | Bild: MIXED

Das ist alles, was ich brauchte. Nicht mehr und nicht weniger und mit einem nutzerfreundlichen Interface, das mir keine Steine in den Weg legte. Auf Basis dieser Fotos konnte ich die richtigen Entscheidungen treffen. Ich gab die Bilder in den Druck und bestellte die Rahmen.

Smartphone-AR: Bitte mehr Nützlichkeit!

Augmented Reality-Apps wie Wallary sind weder neu noch kritisch in dem Sinne, dass man sie häufig nutzt und dass sie das Potenzial haben, das Leben zu verändern. Aber sie stiften echten Nutzen und sind – in diesem sehr spezifischen Anwendungsfall – unkomplizierter und besser als jede andere Technologie. Das ist schon mal ein Anfang.

An der Wohnungswand hängen zwei virtuelle AR-Bilder.

Wer möchte, kann mehrere Bilder gleichzeitig an der Wand darstellen. Das ist jedoch ein Premium-Feature. Das Plakat rechts ist echt. | Bild: MIXED

AR-Spiele wie Pokémon Go, Gesichtsfilter und Googles AR-Suche: Das sind die wohl beliebtesten Anwendungen für Smartphone-AR und für mich allesamt Gimmicks. Nur das, was Nutzen stiftet, will ich in meinen Alltag nutzen. Und davon gibt es noch viel zu wenig bei Smartphone-AR.

Wallary könnt ihr kostenlos in Apples App Store herunterladen. Eine Android-Version ist noch nicht verfügbar.

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