Sketchfab: Wie das Start-up schaffte, woran Microsoft und Google scheiterten

Sketchfab wollte das Youtube für 3D-Inhalte werden. In einem Blog-Post erzählt der CEO, wie das Start-up den "VR-Winter" überlebte und nach acht Jahren Profitabilität erreichte.
Sketchfab trat 2012 mit einer großen Vision an. Gründer und CEO Alban Denoyel glaubte, dass 3D-Scanning per Smartphone vor der Tür steht und dass mit VR und AR ein Zeitalter anbrechen wird, in dem 3D-Inhalte so allgegenwärtig sein werden wie heute Fotos und Videos. Sketchfab sollte die wichtigste 3D-Internetplattform für das Teilen von 3D-Modellen werden.
2015, also auf dem Höhepunkt des VR- und AR-Hypes, konnte sich das Pariser Start-up sieben Millionen US-Dollar Risikokapital sichern und große Konkurrenz war nicht in Sicht. Dem Erfolg stand nichts mehr im Wege – zumindest in der Theorie.
Der Weg zur Profitabilität
Microsoft und Google geben auf
Die Konkurrenz schlief derweil nicht: Microsoft brachte 2016 eine eigene 3D-Plattform namens Remix 3D auf den Weg und Google folgte 2017 mit Poly. Sketchfab ließ sich davon nicht einschüchtern: Die Anzahl 3D-Inhalte und Mitglieder stieg rasch und stetig und das Kernprodukt, ein Web-Viewer für 3D-Modelle, setzte sich im Internet durch und wurde von vielen Unternehmen eingesetzt. 2020 startete eine B2B-Lösung, die das effiziente Arbeiten an 3D-Modellen in Gruppen erlaubt.
Im September 2021 erreichte Sketchfab nach acht Jahren zum ersten Mal Profitabilität. Das Start-up hatte in den letzten drei Jahren circa 30 Angestellte beschäftigt und stellt seither regelmäßig wieder neues Personal ein.
"Wir waren viel zu früh dran mit Sketchfab, aber es fühlt sich an, als würde endlich ein Markt entstehen", schreibt Denoyel in seinem Blog-Post. Mit dem Lidar-Scanner des iPhones werde 3D-Content-Erstellung langsam einer größeren Zahl Menschen zugänglich und 3D- sowie AR-Inhalte werden mittlerweile nativ von der Google-Suche, Instagram und anderen Plattformen unterstützt.
Aktuell hat Sketchfab fünf Millionen Mitglieder und bietet mehr als 600.000 kostenlose 3D-Modelle. Microsofts 3D-Plattform Remix 3D ging Anfang 2020 vom Netz, Google Poly folgt in diesem Monat.
Quelle: Medium, Titelbild: ruslans3d
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