Second-Life-Studio findet Käufer für VR-Projekt Sansar
Linden Lab ist vorerst raus aus VR und will sich wieder voll auf Second Life am Monitor konzentrieren.
Im Februar gab Linden Lab Verkaufspläne für die ursprünglich für VR entwickelte Digitalwelt "Sansar" bekannt. Jetzt hat es einen Käufer gefunden.
Die Zukunft von Sansar liegt in den Händen des Unternehmens Wookey Project, das die Digitalwelt weiterentwickeln will. Einige ehemalige Linden-Lab-Angestellte sollen mit zu Wookey wechseln. Linden Lab fokussiert sich zukünftig wieder auf Second Life.
___STEADY_PAYWALL___Das Profil von Wookey Project ist unklar: Das kleine Unternehmen arbeitet oder arbeitete zuletzt an einer KI-gestützten "Social-Media-Suchmaschine für positive menschliche Interaktionen". Das 2015 gegründete Unternehmen will mit der Sansar-Übernahme offenbar in den Telepräsenzmarkt einsteigen, der wegen der Coronakrise an Attraktivität gewonnen hat.
Neues Studio will Sansar zur digitalen Plattform für Live-Events umbauen
Wookey Project wolle eine neue Generation sozialer Online-Erfahrungen schaffen, bei denen Nutzer mit VR, AR und mobil digital kollaborieren. Sansar soll in diesem Zuge als Plattform für Live-Events und Entertainment ausgebaut werden und weiter VR unterstützen.
Wookey Project verspricht "neue Wege, Sansar über verschiedene Geräte hinweg zu nutzen" und mehr Events. Unter anderem sollen dem Coronavirus zum Opfer gefallene Festivals in Sansar stattfinden sowie Treffen und Konzerte mit "einigen der bekanntesten Namen der Musikindustrie".
"In diesen herausfordernden Zeiten wissen wir, wie wichtig es ist, in Verbindung zu bleiben. Deshalb werden wir in den nächsten Wochen hart daran arbeiten, die Menschen mit neuen Shows und Überraschungen zusammenzubringen", kommentiert Wookey die Übernahme.
Der Betrieb von Sansar soll beim Umzug nicht beeinträchtigt werden. Nutzerdaten und Accounts bleiben erhalten.
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Linden Lab überschätzte VR-Wachstum
Eigentlich hätte Sansar das Fundament für ein Metaverse werden sollen: eine virtuelle Parallelwelt, die von ihren Nutzern geschaffen, gestaltet und bewirtschaftet wird, mit VR als Technologie-Zugpferd und daher noch eindrücklicher als Second Life am Monitor. Die Entwicklung von Sansar startete circa 2014.
Allein das Wachstum von VR wurde maßlos überschätzt - der Todesstoß für Linden Labs Social-Geschäftsmodell. Sansar läuft zwar auch am herkömmlichen Monitor, wurde aber beim Marktstart als VR-Projekt in den Köpfen der Menschen verankert. Der stärkere Wechsel hin zu Monitornutzern kam für Linden Lab zu spät.
Quellen: Linden Lab FAQ, Pressemitteilung
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