Nintendo Switch VR: Weshalb die Gerüchte ziemlich sicher Unsinn sind
Es gibt mal wieder Gerüchte, dass Nintendo eine VR-Hardware oder einen VR-Modus für die Handheld-Konsole Switch bringen könnte. Sie sind ziemlich sicher Unsinn.
Eine eher unbekannte US-Nachrichtenseite über Nintendo-Produkte verbreitet derzeit das Gerücht, dass es seitens Nintendo in diesem Jahr eine VR-Ankündigung geben wird. Die Seite beruft sich auf "mehrere Quellen", die nicht näher beschrieben werden. Dieses doch recht unbedarfte Gerücht wurde von Gaming-Seiten weltweit übernommen.
Nun gibt es in der Tat klare Hinweise, dass Nintendo mit VR experimentiert. Der offensichtlichste ist ein VR-Modus, den Code-Sucher in den Untiefen der Switch-Firmware entdeckten.
___STEADY_PAYWALL___Außerdem gab es im Vorfeld des Switch-Marktstarts, als der VR-Hype gerade auf Hochtouren lief, immer wieder Gerüchte, dass Nintendo den Handheld mit einer VR-Halterung im Stil von Samsung Gear VR ausstatten könnte. Das passierte bekanntlich nicht, auch wenn eine entsprechende Vorrichtung patentiert wurde.
Und es gibt für Nintendo durchaus akzeptable VR-Anwendungsszenarien, wie beispielsweise die Mario Kart VR Arcade-Automaten. Entwickelt wurden die allerdings von Bandai Namco, Nintendo stellt nur die Lizenz.
Zusammenfassung: Natürlich befasst sich Nintendo mit Virtual Reality Hard- und Software. Alles andere wäre fahrlässig für ein Videospiele-Unternehmen.
Nintendo VR: Fast alles spricht dagegen
Die Hinweise, dass Nintendo dauerhaft die Finger von Heim-VR lässt, sind im Vergleich erdrückend. Mehrfach äußerten sich Nintendo-Entscheider zwar prinzipiell aufgeschlossen - weshalb auch nicht - aber dennoch kritisch zu Virtual-Reality-Spielen.
Laut Nintendos US-Chef Reggie Fils-Aimé eignet sich VR nur für "kurze Entertainment-Snacks". Er legte im Herbst 2017 nach: "Das Problem mit Virtual Reality ist, dass es nicht viele Erfahrungen gibt, die wirklich Spaß machen."
Nintendos CEO Tatsumi Kimishima äußerte sich ähnlich, ebenso wie der bekannte Zelda-Entwicklungschef Eiji Anouma.
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Super-Mario-Erfinder Miyamoto bereitet es gar Sorgen, wenn er Menschen "beim Virtual Reality spielen" beobachtet. Speziell Eltern dürften diese Sorge in Bezug auf ihre Kinder teilen, glaubt Miyamoto.
Nintendos Gaming-Strategie ist das Gegenteil zu VR
In der Tat: Die VR-Brille passt nicht in die Strategie, die Nintendo seit der Post-Gamecube-Ära verfolgt, nämlich Videospiele als soziales Ereignis zu inszenieren.
Menschen sollen am gleichen Ort gemeinsam Videospiele erleben und zwar in jeder Altersklasse. Dafür muss die Einstiegsbarriere bei Preis und Technik möglichst gering sein.
Virtual Reality im aktuellen Zustand ist das genaue Gegenteil zu Nintendos Strategie: Teuer, aufwendig und vor Ort isolierend. Außerdem ist speziell bei Kindern unbekannt, wie sich regelmäßiges virtuelles Sehen auf den Sehapparat auswirkt.
Switch kann kein VR - aber vielleicht AR?
Hinzu kommt, dass die Switch-Konsole technisch gänzlich ungeeignet ist für VR: Die Auflösung des Displays ist viel zu gering, die Hardware zu langsam. Würde Nintendo tatsächlich eine VR-Halterung bringen, wäre das VR, die im Vergleich zu Oculus Quest deutlich abfallen und die wohl niemand ertragen würde. Das entspricht (hoffentlich) nicht dem Qualitätsstandard der Japaner.
Nun könnte es natürlich sein, dass die vermeintlichen Quellen der eingangs erwähnten Nachrichtenseite Virtual mit Augmented Reality verwechselten. Das passiert ja gerne mal - und könnte in diesem Fall durchaus Sinn ergeben. Schon beim 3DS-Handheld war Nintendo mit AR-Spielkarten erfolgreich. Und dann ist da noch das AR-Mega-Franchise Pokémon Go.
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