Multi-Quest-Tracking: SDK-Code deutet auf offizielle Schnittstelle

Multi-Quest-Tracking: SDK-Code deutet auf offizielle Schnittstelle

Oculus arbeitet offenbar an einer Schnittstelle, über die sich mehrere Oculus Quests für eine lokale Mehrspielerfahrung miteinander vernetzen ließen.

Die Technologie wäre alles andere als neu für Oculus: Auf der Oculus Connect 5 demonstrierte Facebook eine Multi-Quest-Arena, in der sich mehrere Quest-Nutzer im gleichen physischen und virtuellen Raum Schussgefechte lieferten, wie im folgenden Video zu sehen ist.

Das war im September 2018. Seither war vonseiten Facebooks nichts mehr aus der Richtung zu vernehmen, weshalb sich Entwickler selbst behalfen und eigene Lösungen für lokales Multi-Quest-Tracking entwarfen (siehe weiterführende Links unten).

Der Multi-Quest-Code ist relativ neu

Entwickler fanden in der Unity-Komponente des Oculus Platform SDK Codefetzen, die darauf hindeuten, dass Facebook an einer Schnittstelle für lokale Multi-Quest-Erfahrungen arbeitet.

Im Code ist an verschiedenen Stellen von "Colocation" die Rede, womit die Ko-Lokalisierung von Quest-Brillen gemeint sein dürfte, sowie von Funktionen, Karten der Umgebung anzufragen und zu teilen, was auf Netzwerk-Synchronisierungen von Trackingdaten hindeutet.

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UploadVR fand heraus, dass der Code in Version 14.0 der SDK-Komponente hinzugefügt wurde, die im August 2019 veröffentlicht wurde.

Einen weiteren Hinweis lieferte der Oculus-Mitarbeiter Matt Conte vor rund einem Jahr, als er auf einer Entwicklerkonferenz sagte, dass Oculus an Ko-Lokalisierung für Oculus Quest arbeitet und Entwicklern Zugriff auf eine entsprechende Lösung geben wolle. Facebook dementierte dies allerdings.

Neue Spielerfahrungen mit Oculus Quest

Der Code gibt Hinweise darauf, wie das Multi-Quest-Tracking funktioniert: Die 3D-Trackingdaten der einzelnen VR-Brillen werden in eine Cloud hochgeladen, dort abgeglichen und an die Geräte zurückgeschickt, sodass Oculus-Quest-Brillen sich gegenseitig im Raum verorten können.

Virtuactions entwickelt und lizenziert Infrastruktur für Multi-Quest-Arcades. 

In der russischen Cyberaction Arena spielen mehrere Quest-Nutzer in einem großen Raum - ohne zusätzliche Trackinghardware. BILD: Virtuactions

Von einer offiziellen Schnittstelle dürften in erster Linie VR-Arcades profitieren. Da für lokale Multi-Quest-Erfahrungen keine spezielle Hardware benötigt würde, könnten Betreiber großer Mehrspieler-Arenen zukünftig auf teure Ausrüstung wie hochpräzise Trackingsysteme und Rucksack-PCs verzichten.

Doch auch für Heim-VR könnte eine Oculus-Schnittstelle Vorteile bringen. Ließen sich zwei oder mehr Oculus Quests lokal miteinander vernetzen, ermöglichte das neue soziale VR-Spielerfahrungen.

Titelbild: Andy Melim, Quelle: UploadVR

Mehr erfahren über lokale Multi-Quest-Experimente: