Zu viel versprochen: Apple wird Meta Beine machen
Auf der letzten Meta Connect kündigte Meta eine Reihe neuer Features für Meta Quest an. Die wenigsten wurden bislang umgesetzt.
Die letzte Meta Connect fand am 11. Oktober 2022 statt, also vor fast neun Monaten. Meta stellte an diesem Tag das Premium-Headset Meta Quest Pro vor. Ein Gerät, das verhalten aufgenommen und wenige Monate nach Marktstart um einen Drittel im Preis gesenkt wurde.
Aufseiten der Software machte Meta eine Reihe wichtiger Ankündigungen, die sich bislang nicht materialisiert haben:
- Eine Partnerschaft mit Microsoft sollte die Office-Apps Word, Excel, PowerPoint und Outlook, Microsoft Teams sowie Windows 11 via Cloud Streaming auf die Meta Quest bringen. Diese Features hätten laut Meta in den "kommenden Monaten" ausrollen sollen.
- Auch für Gamer:innen hatte die Partnerschaft etwas in petto: Unterstützung von Xbox Cloud Gaming für Meta Quest. Meta hoffte, "bald" mehr Informationen bereitzustellen, seit Oktober hörte man jedoch nichts mehr in diese Richtung.
- Horizon Worlds machte kaum Fortschritte in diesem Jahr: Die angekündigte Web-Version von Metas Proto-Metaverse lässt immer noch auf sich warten, genauso wie die Unterstützung von Tools wie Maya und Blender. Die Ganzkörperavatare und Youtube VR in Horizon Home sucht man ebenfalls vergeblich.
Meta Quest Pro bleibt hinter ihrem Potenzial zurück
Auch Meta Quest Pro wurde von Meta softwaremäßig kaum weiterentwickelt.
Meta verbesserte das Controller-Tracking, brachte Unterstützung für Wi-Fi 6E (ein halbes Jahr nach Release!) und schaltete Local Dimming für die PC-VR-Nutzung frei. Von signifikanten Verbesserungen im Bereich des Face-Trackings, einem Alleinstellungsmerkmal der Quest Pro, hörte man nichts.
Fehlende oder mangelhafte Software ist einer der Hauptkritikpunkte an dem Headset und Meta unternahm bislang wenig, um daran etwas zu ändern.
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Neun Monate nach der Meta Connect kann man sagen, dass Meta viel versprach und zu wenig lieferte. Das ist ein Problem für den Konzern, der sich als Speerspitze der VR-Industrie sieht.
Die Konkurrenz klopft an die Tür
Dass die Dinge heuer nur so langsam fortschreiten, dürfte mehrere Gründe haben: 2023 ist das Jahr der Massenentlassungen und Umstrukturierung für Meta und zugleich das Jahr, in dem Meta Quest 3 auf den Markt kommt. Das neue VR-Headset ist ungemeiner wichtiger als Quest Pro und dürfte viel Ressourcen beanspruchen.
Dennoch: Metas Mühlen mahlen viel zu langsam, angesichts der Milliardeninvestitionen. Das hat auch John Carmack frustriert.
Bislang konnte es der Marktführer Meta gemächlich angehen, weil eine ernstzunehmende Konkurrenz fehlte. Mit Apples Markteinstieg wird sich das hoffentlich ändern. Das ist eine gute Nachricht für uns Konsument:innen. Wenn jemand Meta zum Tanzen bringen kann, dann ist es Apple.
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