Meta stellt Quest Pro ein, Arbeit an Quest Pro 2 gestoppt - Bericht

Meta stellt Quest Pro ein, Arbeit an Quest Pro 2 gestoppt - Bericht
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21.07.2023

Meta wird den Verkauf und Support der Quest 2 und Quest Pro nicht einstellen, schreibt uns das deutsche PR-Team. Damit zitieren sie aus der Ankündigung der Quest 3 im Juni, widersprechen aber nicht der Quelle, dass die Produktion der Quest Pro eingestellt wird. Ich habe den Text diesbezüglich erweitert.

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Die Profi-VR/AR-Brille Quest Pro geht nicht in die Verlängerung. Meta will sich auf die günstigeren Brillen der Quest-Plattform konzentrieren. 

Die Quest Pro wurde von Meta letztes Jahr als Profi-XR-Brille auf den Markt gebracht. Und sie hatte wirklich einige Vorzüge. Dazu gehörte etwa die halb offene Bauweise für Mixed-Reality-Anwendungen, die tollen Touch Pro Controller und vor allem die bis heute besten Linsen in autarken VR/AR-Headsets.

Allerdings sorgten Kompromisse an anderen Stellen dafür, dass es sich nicht komplett um eine Top-Brille handelte, sondern eher ein "Mixed Package". Problematisch waren etwa die zwar farbige, aber qualitativ unterwältigende Passthrough-Durchsicht und die recht unbequeme Kopfhalterung der schweren XR-Brille. Dazu kam ein Startpreis, der sich mit rund 1.800 Euro gewaschen hatte.

Wenige Monate später senkte Meta den Preis um 600 auf 1.200 Euro. Nicht viel später wurde die Quest 3 angekündigt, die signifikante Verbesserungen verspricht. Es war abzusehen, dass die Quest Pro kein langes Leben haben würde.

Quest Pro wird wohl keinen Nachfolger erhalten

Nach Informationen des Magazins The Information hat Meta Zuliefer-Firmen bereits früher in diesem Jahr mitgeteilt, dass sie keine neuen Komponenten für die Quest Pro ordern werden.  Hersteller Goertek werde demnach nur noch solange Quest-Pro-Brillen bauen, wie der aktuelle Materialvorrat erlaubt. Der Verkauf geht also noch solange, wie der Vorrat reicht.

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Im Klartext heißt das: Die Quest Pro wird eingestellt. Das betrifft nicht den Support mit Updates – auch die Quest 1 wurde noch eine ganze Zeit nach dem Ende der Produktion mit Updates versorgt.

Der Bericht deutet an, dass Meta damit gleich die gesamte Pro-Linie eingemottet haben könnte. "Meta hat auch die Entwicklung einer zweiten Generation der Quest Pro eingestellt", heißt es bei The Information. Offenbar wolle sich Meta uneingeschränkt auf die günstigere Quest-Reihe konzentrieren, die mit der Quest 3 im Oktober die nächste Version erhält. Im März hatte ein Roadmap-Leak besagt, dass ein Nachfolger der Quest Pro in ferner Zukunft realistische Codec-Avatare unterstützen könnte.

Die Einstellung der Quest Pro ist angesichts der Quest 3 nachvollziehbar und ein logischer Schritt. Quest 3 wird mit 2.064 x 2.208 Pixeln pro Auge eine höhere Auflösung haben als die Quest Pro (1.800 x 1.920), zwei 4-Megapixel-RGB-Kameras besitzen im Gegensatz zu einer Kamera der Pro und einen Tiefensensor mitbringen, der für die Pro gestrichen worden war.

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Angeblich werden auch die Superlinsen der Quest Pro in der Quest 3 verbaut sein. Diese Punkte machen die Quest 3 bereits zu einer erheblich besseren XR-Brille, vorausgesetzt Meta spart hier nicht an den Komponenten und baut doch schlechtere Pancake-Linsen ein.

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Kehrt Meta High-End-VR den Rücken?

Dass Meta der High-End-Reihe komplett den Rücken kehren könnte, kann allerdings kritisch gesehen werden. Metas konzentrierte, aber eben teure Forschung an neuen VR/AR-Brillen war und ist für Enthusiast:innen ein Hoffnungsschimmer für Virtual Reality in der Techwelt. Andere Hersteller ziehen sich immer weiter zurück oder schaffen den Anschluss an die Qualität der VR-Brillen von Meta nicht.

Allerdings kann man bezweifeln, dass eine eigene High-End-Serie überhaupt Sinn ergibt. Gerade die Quest Pro als Prototyp einer solchen Reihe hat gezeigt, dass das, was geliefert wird, nicht ausreicht, um hohe Preise zu rechtfertigen. Apple versucht etwa mit der Vision Pro direkt mit High-End in den Markt einzusteigen und erste Berichte zeigen, dass trotz des teuren Produkts viele altbekannte Probleme nicht gelöst wurden – etwa der Tragekomfort oder die externe Stromquelle.

Vielleicht will sich Meta den hochpreisigen Konkurrenzkampf mit Apple auch einfach nicht geben. Die Stärke der Quest-Plattform liegt bislang in der Entwicklung einer sehr ausgewogenen und gleichzeitig vergleichsweise leistungsstarken VR-Brille zu einem bezahlbaren Preis. Die Quest 3 wird – zumindest wenn wir nach den Zahlen auf dem Papier gehen – signifikante Verbesserungen bringen. Da wird eine Quest Pro schlicht nicht mehr gebraucht.

Ob und welche Auswirkungen das auf Metas Forschungen zu besseren VR/AR-Brillen hat, etwa auf ein Headset mit varifokalem Display und einer Auflösung nahe der des menschlichen Auges, ist noch nicht abzusehen.

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Quellen: The Information