Meta-Pleite: AR-Unternehmen konnte kaum Brillen verkaufen

Wenn Meta-Gründer Meron Gribetz noch mal von neu starten dürfte, dann würde er sich zuerst um eine Killer-App bemühen.
Mit Meta verabschiedete sich Anfang 2019 der neben Microsoft und Magic Leap relevanteste AR-Brillenhersteller: Sämtliches Investorenkapital war aufgebraucht und zusätzliche Bankkredite jenseits der Zehn-Millionen-Dollar-Marke mussten abgegolten werden.
Gribetz suchte in China nach neuen Investoren, 25 Mal war er laut eigenen Angaben dort. Letztlich scheiterten mögliche Deals. Die Gläubigerbank verkaufte Metas AR-Technologie an einen neuen, noch unbekannten Eigentümer - das war es dann.
Fast keine AR-Brillen verkauft
Käufer nutzen Meta 2 kaum
Selbst sehr gute Verkaufszahlen hätten Meta nicht mehr retten können, jedenfalls nicht im Alleingang. Ein Angestellter behauptet, dass das Unternehmen an jeder verkauften Brille Geld verlor. Gribetz spricht von einem "sehr, sehr geringen Profit" pro Brille.
Schwerer wiegt jedoch, dass die ohnehin wenigen Käufer die AR-Brille offenbar kaum nutzen. Laut eines ehemaligen Angestellten mit Zugang zu Metas Analyse-Software schalteten nur zehn Prozent der Käufer die AR-Brille nach drei Monaten noch ein. Das ist ein miserabler Wert.
Aus dieser Sackgasse - niedrige Hardware-Verkäufe, die keine Gewinne bringen, in Kombination mit fast keiner Nutzung - hätte Meta nur mit einer neuen, deutlich besseren Brille und einer wirklich nützlichen Anwendung herausfinden können. Beides geht Hand in Hand - und bräuchte hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung bei ungewissem Ausgang. Eben hier zogen mögliche Investoren nachvollziehbar nicht mehr mit.
Gribetz Fazit nach mehr als sechs Jahren Meta: "AR und VR ist hart. Es erfordert mehr Geld und mehr Fachwissen, als jeder es in der Branche erwartet hat."
Wenn er noch einmal starten könne, so Gribetz, würde er sich vom ersten Tag an auf eine Killer-App fokussieren - eine Anwendung, die im Alltag Nutzen stiftet und nur mit einer AR-Brille Sinn ergibt.
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