Die Luxus-VR-Brillen kommen, aber sie werden keine Revolution

Die Luxus-VR-Brillen kommen, aber sie werden keine Revolution

Auf Apple Vision Pro werden ähnlich teure Luxus-Headsets von Samsung und Co. folgen. Den Markt umkrempeln werden sie (noch) nicht.

Apple Vision Pro kommt Anfang nächsten Jahres in den USA auf den Markt. Der Startpreis von 3.500 US-Dollar impliziert, dass das Gerät je nach Ausstattung noch teurer werden kann.

Glaubt man Gerüchten, wird die Konkurrenz nicht lange auf sich warten lassen: Samsung und Google arbeiten an einer Antwort auf Apples Mixed-Reality-Headset und auch Meta und LG schmieden bereits Pläne. In all diesen Geräten dürfte ein brandneuer Qualcomm-Chipsatz arbeiten, der, so die Hoffnung, mit Apples M-Prozessoren mithalten kann.

Das bedeutet, dass diese Headsets teuer werden. Sie werden sich an Unternehmen, Profis und Enthusiast:innen, nicht an Konsument:innen richten.

Sind Vision Pro und Co. schon gut genug?

Werden Vision Pro und andere Geräte dieser Preisklasse den Markt entscheidend vergrößern? Ich denke: kein bisschen.

Um wirklichen Nutzen zu stiften (etwa als Laptop-Ersatz) und im Alltag der Menschen anzukommen, müssen Headsets nicht nur einfach zu nutzende Allzweckgeräte werden, sondern auch so leicht und bequem sein, dass man sie kaum mehr als Headsets wahrnimmt. Vision Pro und Co. könnten in den ersten Bereich vorstoßen, der zweite hingegen ist noch außer Reichweite.

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Nach Palmer Luckeys Auffassung müssen VR-Headsets erst etwas werden, das alle haben wollen, bevor sie zu etwas werden, das sich alle leisten können. Ich bin meinesteils skeptisch, ob sie mit der heutigen Technologie schon so gut genug sein können, dass sie alle haben wollen. Die kritische Masse an Eigenschaften ist nicht erreicht.

High-End treibt die Innovation voran

In einem größeren Zusammenhang gesehen ist das Projekt autarker High-End-Headsets dennoch erstrebenswert, nämlich insofern, als sie die technische Innovation vorantreiben. Sei es in Bezug auf Hard- oder Software.

Erschwingliche Headsets wie Meta Quest 3 haben nicht einmal Eye-Tracking verbaut und bremsen allein schon dadurch den Fortschritt aus, etwa in wichtigen Bereichen wie dem Interface. Das Gleiche gilt für andere Sensortechnik. Es wird interessant zu beobachten sein, welche neuen Anwendungen höherwertige Hardware dadurch ermöglicht, dass sie Bestehendes einfach nur gut genug macht.

Wer die Industrie seit zehn oder mehr Jahren verfolgt, vergisst gerne, dass VR und AR technologisch noch am Anfang stehen. Die aktuell besten Headsets sind auch die schlechtesten, weil alle folgenden besser werden. Die erste Generation autarker High-End-Headsets werden die Industrie nicht umkrempeln, aber davon sollte man sich nicht entmutigen lassen.

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