Künstliche Intelligenz: Algorithmus soll gegen VR-Übelkeit helfen

Ein Team von US-Forschern will mit maschinellem Lernen VR-Übelkeit in den Griff bekommen. Das Forschungsprojekt wird von Intel mit 200.000 US-Dollar gefördert.
VR-Übelkeit tritt auf, wenn das Auge eine Bewegung sieht, die das Innenohr nicht spürt. Ein Beispiel: Man läuft mit seinem Alter Ego durch eine virtuelle Welt, während man in Wirklichkeit auf einem Stuhl sitzt. Mit diesem sinnesbezogenen Widerspruch kommt das Gehirn nicht klar und schlägt Alarm. Die Folge sind Schwindel, Brechreiz oder Kopfschmerzen.
VR-Übelkeit ist ein komplexes Phänomen: Ob und wie stark sie auftritt, hängt von vielen Faktoren ab, die von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Was für einen VR-Nutzer kein Problem darstellt, kann für einen anderen schnell zum Albtraum werden. Das belegen die teils sehr unterschiedlichen Reaktionen auf künstliche Fortbewegung.
KI-Mustererkennung soll helfen
Eine Universallösung?
Das Ziel des Projekts: Der "Cyberwell" genannte KI-Algorithmus soll ausreichend trainiert voraussagen können, wann bei einem Nutzer VR-Übelkeit entsteht und vorbeugend in eine laufende VR-Sitzung eingreifen, indem er zum Beispiel automatisch das Sichtfeld verringert.
Erfahrene VR-Nutzer wissen aus eigener Erfahrung, was sie sich in der Virtual Reality zumuten können und aktivieren den Tunnelblick oder andere Gegenmaßnahmen in den App-Einstellungen. VR-Laien hingegen fehlt dieses Wissen, sodass ein KI-Algorithmus hier wirklichen Nutzen stiften könnte.
Die Forscher wollen mit Cyberwell eine der größeren Barrieren der VR-Technologie beseitigen. Der Algorithmus soll nicht nur VR-Spielen, sondern allen VR-Anwendungen zugutekommen. "Ich möchte, dass man Virtual Reality nutzt, um Kinder zu unterrichten", sagt Quarles.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen im Sommer 2019 veröffentlicht werden.
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