In diesem Musikvideo wird symbolisch eine VR-Brille zerstört
Seit dem Mega-Hype um Virtual Reality wird die VR-Brille vereinzelt in der Popkultur referenziert. Das neueste Beispiel kommt von der Band "Fall Out Boy", die die Flucht in das Leben anderer Menschen als Risiko beschreibt.
Das Musikvideo zum Song "Champion" (siehe unten) der Gruppe Fall Out Boy thematisiert das Potenzial einer perfekten Virtual Reality, in der man die Welt aus jeder erdenklichen Perspektive erleben kann. Mit einer VR-Brille auf dem Kopf reist man durch die Leben anderer Menschen.
Erst am Ende des Videos offenbart sich der eigentliche Träger der VR-Brille. Diese Rolle übernimmt Jayden Smith, der Sohn von Will Smith. Erschrocken von dem Potenzial, das er gerade durchlebt hat, greift er nach einem überdimensionierten Vorschlaghammer und zerstört die VR-Brille in einem symbolischen Akt.
___STEADY_PAYWALL___Sowohl Song als auch Video scheinen gesellschaftskritisch angelegt. Im Text heißt es doppeldeutig: "If I can live through this, I can do anything." Damit könnte eine schwierige Lebensphase gemeint sein, die durchlebt werden muss, um stärker aus ihr hervorzugehen.
Die zweite mögliche Interpretation: Erst mit der VR-Brille auf dem Kopf fühlt man sich lebendig und dazu imstande, alles zu probieren und sich wie ein Champion zu fühlen.
Ist alles gut, was möglich ist?
Interessant ist, dass solche ethischen Fragestellungen beiläufig auch im Silicon Valley thematisiert werden. Wirkliche Empathie bleibt meist auf der Strecke. Die Hersteller beurteilen soziale und moralische Fragestellungen ebenso pragmatisch wie eine Zeile Code.
"Wenn VR perfekt ist, dann gibt es nichts anderes mehr zu perfektionieren", sagte Oculus-Gründer Palmer Luckey dem Online-Magazin Wired im Februar 2016. "Jeder Mensch will ein fröhliches Leben führen, aber es ist unmöglich, allen Menschen das zu geben, was sie sich wünschen. […] Mit Virtual Reality können alle Menschen zu jeder Zeit tolle Erfahrungen haben."
Oculus-Technikchef John Carmack pflichtete seinem damaligen Kollegen bei. Er sieht es gar als "moralische Verpflichtung", Virtual Reality in den Mainstream zu bringen.
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"[Mit Virtual Reality] kann ein kleiner Teil der Erlebnisse von wohlhabenden Menschen synthetisiert und für viele Menschen aufbereitet werden. […] Wenn Menschen virtuell ein fröhliches Leben haben, dann haben sie ein fröhliches Leben. Punkt", sagte Carmack zu Wired.
Der Kreis schließt sich, wenn der frühere Wired-Gründer Kevin Kelly prognostiziert, dass der Handel mit solchen virtuellen Erfahrungen zukünftig ein lukrativer Markt wird. "VR-Erfahrungen werden zu den wertvollsten Gütern, die Menschen herstellen können", glaubt Kelly.
Auch Facebook-Chef Marc Zuckerberg ist davon überzeugt, dass Menschen zukünftig nicht mehr nur Ausschnitte von Momenten, sondern Momente als solche teilen.
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