Wired-Mitgründer über VR: Erfahrungen werden die wertvollsten Güter

Wired-Mitgründer über VR: Erfahrungen werden die wertvollsten Güter

In den 90er-Jahren prägte der Journalist Kevin Kelly als Chefredakteur das renommierte Wired-Magazin. Er gilt als einer der wichtigsten Autoren der US-Techszene. Der Virtual Reality sagt Kelly eine große Zukunft vorher.

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In fünf Jahren, glaubt Kelly, wird VR in allen Lebensbereichen eine prominente Plattform sein, sowohl für Erfahrungen, im Business, für das Shopping, die Unterhaltung und soziale Anwendungen.

Im Vergleich zu traditionellen Medien könne Virtual Reality das menschliche Unterbewusstsein viel stärker aktivieren und instinktive Reaktionen hervorrufen. "Wenn man die Brille absetzt, hat man nicht das Gefühl, etwas angeschaut, sondern etwas erfahren zu haben", sagt Kelly.

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Die größte Besonderheit an virtuellen Welten sei es, wenn man dort auf andere Menschen in Form von Avataren treffe. Die Technologie, um diese Avatare menschlicher wirken zu lassen, sei nun vorhanden. Als Beispiel nennt Kelly Systeme zur Erfassung von Augen- und Körperbewegungen, die in Virtual Reality Blickkontakt und natürliche Körpersprache ermöglichen.

"Diese Erfahrung wird VR zur sozialsten Plattform innerhalb von Social Media machen", sagt Kelly. Facebook-Chef Marc Zuckerberg wird das gerne hören, denn die Aussage entspricht exakt seinem Credo.

In fünf Jahren soll der Wandel von VR zu einer sozialen Plattform vollzogen sein. Ein neues Geschäftsfeld sieht Kelly dann beim Handel mit "Erfahrungen". Diese würden sich zu den wertvollsten Gütern entwickeln, die Menschen kreieren könnten. "Es wird eine Ökonomie nur zu diesem Aspekt entstehen."

Auch bei dieser Annahme schließt sich der Kreis zu Facebooks Strategie: Zuckerberg geht davon aus, dass Menschen zukünftig Erlebnisse exakt so teilen können, wie sie passiert sind. Mit Texten, flachen Bildern und Videos gibt man für gewöhnlich nur Fragmente einer Erfahrung weiter.

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Bei Spielen sieht Kelly das Potenzial, dass Gamer sich in Zukunft mehr bewegen und die VR-Brille so zum Fitnessgerät wird.

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VR-Konzerne sollen die mächtigsten Datenunternehmen werden

Ein großer Wirtschafts- und Arbeitsbereich entsteht laut Kelly beim Umgang mit Daten. VR-Unternehmen, glaubt Kelly, gehören zukünftig zu den weltweit größten Datenunternehmen.

Der Grund sind die vielen Informationen, die mit neuen Trackingtechnologien erfasst und gesammelt werden können. Für die Geschäftswelt sei VR so interessant, weil alles digitalisiert und somit quantifizierbar werde. Außerdem würde der Stellenwert des digitalen Selbst erhöht.

"Wenn man einen Avatar in Echtzeit nutzen will, muss man viel vom Verhalten aufzeichnen. In der realen Welt wäre das viel zu teuer, aber in VR ist es sehr günstig." VR-Unternehmen würden ihr Geld nicht mit dem Verkauf von Hard- und Software verdienen, sondern mit den Lebensdaten der Menschen.

Um diese ungeheuren Datenmengen zu beherrschen und sinnvoll zu nutzen, brauche es jedoch eine ausgereifte künstliche Intelligenz. "Das Versprechen, dass man ein virtuelles Leben führen kann, wird in fünf Jahren eine große Sache sein", prognostiziert Kelly.

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