"In die Fresse"-VR: Wenn VR-Brillen zurückschlagen

In Taiwan wurde ein Prototyp für VR-Haptik entwickelt, der haptisches Feedback über die VR-Brille auslöst. Wertet ein spürbarer Schlag ins Gesicht die VR-Erfahrung tatsächlich auf?

Wir haben euch bereits einige coole Haptik-VR-Produkte vorgestellt. Rhythmus-Freunde werden beispielsweise mit der Subwoofer Weste von Subpac für Beat Saber bedient.

Nun steht mit dem "ElastImpact" ein Projekt in den Startlöchern, das Aufprall und Stöße in der Virtual Reality spürbar werden lässt - und zwar mitten im Gesicht.

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Wer austeilen will, muss auch einstecken können. So oder ähnlich dürfte der Grundgedanke von Hsin-Ruey Tsai und Bing-Yu Chen von der National Taiwan University gelautet haben, als sie ihre VR-Brille mit Prügel-Aufsatz konzipierten.

Dabei greifen die beiden Ingenieure auf ein einfaches Mittel zurück: ein klassisches Gummiband. Dieses malträtiert euch auf mehreren Ebenen. Der „normal impact“ genannte Stoß, ist für geradliniges Feedback zuständig und der „tangential impact“ rotiert auf der Frontseite und trifft den kreisförmigen Rahmen der VR-Brille.

ElastImpact: Haptisches Feedback wo es wehtut

Der "Fresse-Polierer" sitzt über der VR-Brille und ist mit diesem verbunden. Die Treffer kommen von insgesamt drei Stoßvorrichtungen, genannt "Impactors". Jede dieser Vorrichtungen enthält ein elastisches Band, das durch eine mechanische Bremse und einen Servomotor kontrolliert wird. Gedehnt wird das Band von einem Gleichspannungsmotor, um die Aufschlagskraft zu bündeln.

Wird die Bremse gelöst, kommt es durch das zurückschnalzende Gummiband zu einem sofortigen Stoß. Zwei der "Impactors" liegen jeweils links und rechts an den Kopfseiten an, ein dritter tangential an der Frontseite der VR-Brille.

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Die Forscher führten bereits eine erste Studie zu ihrem Prototyp durch. Dabei wollten sie herausfinden, wie sich das ElastImpact auf die VR-Interaktionen der User auswirkt und ob es das Virtual Reality-Erlebnis wirklich aufwertet.

ElastImpakt in die Fresse VR Haptik

Mit dem "ElastImpact" tut VR-Haptik richtig weh. BILD: National Taiwan University

Mit Unity3D und SteamVR SDK wurden zwei VR-Spiele kreiert: Eine Boxkampf- und eine Torhüter-Simulation. Insgesamt zwölf Probanden im Alter zwischen 21 und 27 Jahren durften die virtuelle Prügel aushalten. Die Tester, die dabei aus verschiedenen Winkeln vermöbelt und mit Bällen beschossen wurden, empfanden das Feedback als weitestgehend positiv.

Die Studie führte die Forscher zu dem Schluss, dass ElastImpact das Virtual-Reality-Erlebnis aufwertet. Jedoch gebe es durchaus noch Verbesserungspotential. Das Gewicht der Apparatur sei zu hoch und Nutzer spürten nicht, ob der Stoß von oben oder unten komme.

Ob ElastImpact mal als VR-Zubehör für Oculus Rift, HTC Vive und Co, als eigene VR-Brille oder überhaupt auf den Markt kommt, ist nicht bekannt. Größe, Gewicht und die lauten Motorengeräusche sprechen eher dagegen.

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