ILMxLAB: Die Menschheit muss sich Virtual Reality erst verdienen

ILMxLAB: Die Menschheit muss sich Virtual Reality erst verdienen

Mohen Leo ist der Inhaltechef beim ILMxLAB, Disneys Labor für Virtual- und Augmented-Reality-Experimente. Er glaubt, dass wir uns zukünftig in viele kleine Metaversen einklinken statt in eine große Matrix. Die perfekte digitale Zwischenwelt müsse sich die Menschheit aber erst verdienen.

Disneys ILMxLab ist in zahlreiche VR- und AR-Projekte involviert. Die spannendsten sind The Voids virtuelles Star-Wars-Abenteuer (Testbericht), die Kooperation mit Magic Leap oder der schon im Sommer 2016 angekündigte interaktive VR-Film über die Star-Wars-Kultfigur Darth Vader.

Bei einer Paneldiskussion auf der Game Developers Conference schilderte Leo seinen Blick aufs Metaverse, wie es in Geschichten wie Matrix oder Ready Player One beschrieben wird. Es sei unrealistisch, dass sich Menschen alle in die gleiche virtuelle Welt begeben, so Leo, wenn sie die Auswahl unter vielen verschiedenen hätten oder sogar eigene entwerfen könnten.

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Es sei außerdem unmöglich, die Menge an Inhalt zu kreieren, die Nutzer von einem Metaverse im Ready-Player-One-Stil erwarten würden. Entwickler müssten Wege finden, Nutzer an der Weltenerschaffung zu beteiligen, ohne eine qualitativ hochwertige Erfahrung dafür aufzugeben.

Eine Technik-Revolution kommt selten allein

Dass der VR-Brille ein Ruf als Eskapismushelm anhängt, liegt laut Leo daran, dass sie isoliert beurteilt würde und nicht im Kontext weiterer möglicher technologischer Durchbrüche.

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Zukünftige Beziehungen zwischen Technologien seien jetzt noch gar nicht absehbar und könnten zu einem plötzlichen Auslöser für Wandel werden. Als Beispiel nennt er AR-Filter fürs Smartphone, die portable Computer, Minikameras, Touchscreens, Gesichtserkennung und mehr vorausgesetzt hätten.

Leo sieht eine Zukunft, in der man mit der gleichen virtuellen Welt über viele verschiedene Geräte hinweg interagieren kann. Die VR-Brille sei dabei eine mögliche Option. Er erwartet, dass die Grenze zwischen körperlicher und virtueller Welt zukünftig fließend verläuft.

Allerdings findet Leo, dass sich die Menschheit den Zugang zur perfekten VR-Simulation erst verdienen muss: "Wenn wir nicht dazu in der Lage sind, die einfachsten gesellschaftlichen Probleme zu lösen, dann haben wir uns auch nicht das Recht auf eine Technologie verdient, die die Realität besser aussehen lässt, als sie ist. Oder die Probleme verdeckt, über die wir lieber nicht nachdenken wollen."

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| Via: Glixel | Featured Image: Ready Player One