Virtual Reality: Valve arbeitet an drei vollwertigen VR-Spielen *Update*

Virtual Reality: Valve arbeitet an drei vollwertigen VR-Spielen *Update*

Update:

Die US-Seite Gamasutra hat einen weiteren Artikel veröffentlicht, in welchem Gabe Newell sich zu den VR-Spielen und Virtual Reality im Allgemeinen äußert.

Im Artikel bekräftigt Newell einmal mehr, dass Valve nicht an kurzen Erfahrungen arbeite, sondern vollwertige Spiele entwickeln wolle: "Wir wollen definitiv Spiele erschaffen, die die Masse ansprechen." Valve hätte mittlerweile genug über VR-Entwicklung gelernt und sie seien jetzt bereit, den Wetteinsatz zu erhöhen.

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"Wir haben diese Theorie: Wir denken, dass wir drei große Spiele machen können, wir wissen jetzt gut genug, wie wir das schaffen und wir werden herausfinden, ob wir damit Recht haben. Wir sind sicher, dass Spielentwickler etwas daraus lernen werden", meint Newell. Valve möchte nach eigenen Aussagen drei sehr unterschiedliche Spiele entwickeln, um zu erproben, was in Virtual Reality funktioniert und was nicht.

Das Problem ist nicht der hohe Preis

Newell sagt, dass es zwar großartige VR-Anwendungen gebe, diese aber nicht reichen würden, um Millionen von Menschen dazu zu bringen, sich VR-Brillen zu kaufen. Deshalb müsse man das VR-spezifische Game Design mit aller Kraft vorantreiben. Für Valve ist nicht der hohe Preis der VR-Systeme das Problem, sondern die Quantität und Qualität der Software.

"Auch wenn die PC-basierten VR-Systeme 80 Prozent günstiger wären, gäbe es immer noch keinen großen Markt", glaubt Newell. "Es gibt dann immer noch keinen überzeugenden Grund für die Menschen, zwanzig Stunden pro Tag in der Virtual Reality zu verweilen."

Newell denkt, dass die interessante Entwicklung im Bereich von Highend-VR stattfinden wird. "Wir sind limitiert durch die Auflösung, die CPU, die GPU. Das ist, wo die interessanten Dinge passieren werden. Erst wenn diese Dinge stimmen und Millionen von Menschen begeistern, erst dann sollte man beginnen, sich über tiefere Preise Gedanken zu machen."

"House-Scale-VR" ist nicht weit entfernt

Dass Valve überhaupt begonnen habe, an Hardware zu arbeiten, sei darauf zurückzuführen, dass man Spielern neue Erfahrungen ermöglichen wolle: "Für uns geht es nicht darum, Hardware zu produzieren. Es geht darum, bessere Spiele zu schaffen und größere Sprünge zu machen", erläutert der CEO.

Newell sprach auch darüber, wie er sich die unmittelbare Zukunft von Virtual Reality ausmalt. Ihm zufolge soll das Tracking PC-basierter Virtual Reality in naher Zukunft nicht mehr nur einen Raum, sondern das ganze Haus abdecken. Dieses "House-Scale-VR" soll dadurch zustande kommen, dass man getrackte Räume miteinander verknüpft.

Dann bräuchte man zwar auch drahtlose VR-Brillen, aber Newell geht davon aus, dass dieses Problem demnächst gelöst sein werde: "Meine Erwartung ist, dass drahtlose Virtual Reality 2017 in Form eines zusätzlichen Moduls möglich sein wird, in 2018 wird es bereits integriert sein", sagt Newell.

Valve will Entwicklern unter die Arme greifen

Newell machte auch klar, dass sein Unternehmen jederzeit damit rechnen muss, dass Virtual Reality auf spektakuläre Weise floppen könnte. Er selbst sei zwar optimistisch, was die Zukunft betrifft, aber er gibt zu, dass er sich in der Vergangenheit auch geirrt hat. Der Markt sei immer noch klein und es sei unklar, ob er signifikant wachsen werde.

Trotz dieser Unsicherheiten glaubt Newell, dass Entwickler weiterhin VR-Spiele entwickeln werden. Bei dieser Gelegenheit bekräftigt er einmal mehr, dass Valve willens sei, mit Entwicklern zusammenzuarbeiten, um finanzielle Risiken abzufedern - ohne diese im Gegenzug mit Exklusivdeals an die eigene Plattform zu binden.

"Es gibt Leute, die einen Walled Garden bauen wollen, die sagen, entwickelt exklusiv für uns und wir geben euch dieses Geld. Und wir hassen Exklusivdeals. Wir denken, dass sie für jeden schlecht sind, ganz sicher mittel- bis längerfristig und ich würde sogar sagen kurzfristig", sagt Newell.

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Ursprünglicher Artikel:

Mitte Januar hat Gabe Newell im Rahmen eines Reddit-AMA angedeutet, dass das Unternehmen an VR-Spielen arbeite. Auf einer Pressekonferenz bestätigte der CEO von Valve nun, dass es sich dabei nicht um kurze VR-Erfahrungen, sondern um drei neue, vollwertige Titel handelt.

An die Pressekonferenz in den Valve-Büros in Seattle waren nur eine Handvoll Pressevertreter eingeladen, darunter das Gamasutra. Das US-Blog schreibt, dass Newell sich ausdrücklich den Plänen des Unternehmens im Bereich der Virtual Reality widmete. Dabei sprach der CEO darüber, weshalb Valve Hardware entwirft:

"Eine der Fragen, die man uns stellen könnte, ist: 'Weshalb um alles in der Welt machen wir Hardware?'. Nun, zum jetzigen Zeitpunkt arbeiten wir an drei VR-Spielen. Und was wir jetzt tun ist, wir kreieren die Hardware parallel zur Software. Das ist etwas, was Miyamoto immer getan hat, nicht wahr?"

Valve hat an den Steam Dev Days im vergangenen Oktober enthüllt, dass es an neuen Controllern für HTC Vive arbeitet. Bereits im Sommer soll eine neue Kopfhalterung und der Vive Tracker erscheinen, mit dem sich Zubehör für das VR-System in die virtuelle Realität holen lässt.

Newell fährt fort: "[Miyamoto] hat die Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie die Eingabegeräte und die Systeme sein sollten, während er Spiele kreiert. Wir denken, dass wir so viel bessere Unterhaltungsangebote für die Menschen schaffen können."

Newell bestätigte später, dass sich es bei den VR-Projekten um keine kürzeren Experimente, sondern "vollwertige Spiele" handelt. Als Gegenbeispiel wurde The Lab genannt. The Lab ist kostenlos erhältlich und enthält eine Reihe kurzer VR-Erfahrungen und -Spielen, die Möglichkeiten von HTC Vive demonstrieren.

Steam soll der führende App Store bleiben

Laut Newell würde Valve die neuen Spiele "verkaufen wollen". Das heißt, dass die Spiele mit dem Ziel entwickelt werden, die Verkäufe von HTC Vive anzukurbeln und damit den VR-Markt zu vergrößern. Das längerfristige Ziel ist jedoch ein anderes: Valve will damit die Attraktivität der eigenen Vertriebsplattform steigern. Denn Geld verdient wird mit dem Verkauf von Software: "Die Idee war nicht, dass wir mit Hardware mehr Geld verdienen. Hardware ist traditionell ein schlechtes Geschäft mit geringen Gewinnmargen", sagte Newell.

Steam ist mit über 125 Millionen aktiven Nutzern die größte Vertriebsplattform für Computerspiele. Damit das auch weiterhin so bleibt, investiert Valve kräftig in Virtual Reality. Das Unternehmen hat die Technologie hinter HTC Vive selbst entwickelt, HTC ist nur Hardwarepartner. Dennoch war es bisher vor allem HTC, das mit zahlreichen Initiativen und Investitionen den Verkauf der Hardware vorantrieb.

Da Valve kostenlos Lizenzen für sein Lighthouse-Trackingsystem vergibt, ist zu erwarten, dass HTC in Zukunft Konkurrenz durch andere Hardwarehersteller erhält, die ähnliche VR-Brillen und auf den Markt bringen. Valve kann das egal sein, solange die Kundschaft weiterhin bei Steam einkauft. Die Verwendung von Lighthouse ist nämlich an SteamVR gebunden.

| Featured Image: ComputingOviedo via Youtube