HTC Vive: Das wünschen sich die Erstnutzer vom Nachfolger

HTC Vive: Das wünschen sich die Erstnutzer vom Nachfolger

Die VR-Brille HTC Vive ist zwar nicht einmal ein Jahr auf dem Markt, ein möglicher Nachfolger ist trotzdem schon ein Thema. Das liegt in erster Linie daran, dass es viel Potenzial für Verbesserungen gibt.

Die erste Generation einer völlig neuen Technologie ist selten ausgereift. Man denke zurück an frühe PCs und Mobiltelefone oder wie wir in den 90ern mit einem 56k-Modem ins Internet schneckten. Solche Early-Adopter-Technologien sind nur für eine überschaubare Gruppe ausgewählter Hardcore-Nutzer interessant - so ist es auch mit den aktuellen Virtual-Reality-Brillen.

Die Erstkäufer sind die Versuchstierchen der Industrie. Sie liefern wertvolles Feedback, was dringend verbessert werden muss.

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In einer laufenden Umfrage stimmen derzeit über 2.000 Vive-Besitzer und -Interessierte darüber ab, was bei einem möglichen Nachfolger alles verbessert werden sollte. Dabei müssen sie sich für ein mögliches Upgrade entscheiden, die Mehrfachauswahl ist nicht erlaubt.

Die größte Baustelle: Auflösung und Optik

Auf dem ersten Platz von HTCs To-Do-Liste landet die Auflösung des Displays und die Weite des Sichtfelds. Rund 32 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen hier das größte Verbesserungspotenzial.

Die Forderung kann jeder nachvollziehen, der schon mal eine VR-Brille auf dem Kopf hatte. Die digitalen Bilder sind noch pixelig und das Sichtfeld so eng, dass das häufig zitierte "Eintauchen" in virtuelle Umgebungen vom authentischen Tragegefühl einer Taucherbrille begleitet wird.

Wichtig und die besondere Herausforderung für Hersteller ist, dass Verbesserungen an Auflösung und Sichtfeldweite nicht auf Kosten des Tragekomforts gehen dürfen.

Auf der Cebit 2017 wurde beispielsweise ein 5K-Headset mit einem Sichtfeld von 170 Grad gezeigt, das aufgrund der speziellen Bauform unbequem und schwer war. Ähnlich verhält es sich mit der prototypischen VR-Brille StarVR von Starbreeze, die ein Sichtfeld von bis zu 210 Grad bietet.

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Hersteller müssen außerdem berücksichtigen, dass eine höhere Auflösung und ein weiteres Sichtfeld potenziell verstärkt VR-Übelkeit provozieren. Ein Upgrade von Display und Linsen ist daher alles andere als banal.

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Software und kabellose VR-Brille teilen sich Platz zwei

Jeweils circa 19 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich hochwertigere Inhalte und eine VR-Brille ohne Kabel. Letztgenannter Wunsch geht 2017 in Erfüllung, da erste Wireless-Adapter wie der von Tpcast in den nächsten Wochen auf den Markt kommen. Der Tpcast-Adapter ist allerdings noch aufwendig bei der Installation, teuer und womöglich nicht mit einem Nachfolger kompatibel.

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Bessere und hochwertige Software ist das heiklere Thema. Da die Umfrage bei Reddit stattfand, dürften in erster Linie Games gemeint sein. Bei VR-Spielen sind konzeptionell noch viele Fragen ungeklärt, vorweg wie Entwickler mit VR-Übelkeit umgehen sollten.

Außerdem stehen HTC nicht die unendlich tiefen Taschen von Facebook-Chef Marc Zuckerberg zur Verfügung. Während Oculus reichlich exklusive Inhalte in den eigenen Store laden kann, werden Vive-Nutzer in naher Zukunft weiter auf die Gnade Valves und hochwertige Indie-Produktionen hoffen müssen. Die geringen Verkaufszahlen rechtfertigen keine hohen Triple-A-Budgets der großen Studios, wenn die Entwicklung nicht durch externe Investoren stark subventioniert wird.

Rund 13 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich komplexere Interfaces mit Eye- und Finger-Tracking oder Bewegungserkennung für den ganzen Körper. Weitere sieben Prozent möchten, dass ein Fortbewegungssystem entwickelt wird, das für jeden Nutzer gleichermaßen komfortabel ist und die leidige Diskussion um VR-Übelkeit beendet.

Sicher nicht die einzige, aber vielleicht die erste Killer-App: Ein Virtual-Reality-MMO wie "World of Warcraft" soll den Durchbruch bringen.

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