CeBIT 2017: Virtual-Reality-Brille mit 5K-Auflösung ausprobiert

CeBIT 2017: Virtual-Reality-Brille mit 5K-Auflösung ausprobiert

Auf der Cebit 2017 präsentiert das tschechische Unternehmen "Vrgineers" eine Virtual-Reality-Brille mit 5K-Auflösung und einem Sichtfeld von circa 170 Grad.

Die VR-Brille ist ausschließlich für den Einsatz im industriellen Umfeld gedacht. Beispielsweise sollen Produktdesigner im Automobilbereich oder Architekten von der höheren Auflösung profitieren. Erste Kunden von Vrgineers stammen laut dem Ingenieur Martin Holecko aus der Autobranche.

Gezeigt wurde unter anderem ein detailgetreues Rendering des Interieurs eines Autos. Hier machte sich die hohe Auflösung der Brille positiv bemerkbar. Selbst kleine Schriften an den Bedienelementen am Armaturenbrett waren gut lesbar, wenn man sich ihnen näherte.

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Gut lesbares Armaturenbrett dank 5K. Bild: VRODO

Das weite Sichtfeld verbessert den typischen Taucherbrilleneffekt gängiger kommerzieller VR-Geräte deutlich, zeigte aber gleichsam die Grenzen aktueller optischer Systeme. Das Bild wirkte insgesamt leicht verzerrt, insbesondere zu den Rändern hin. Da der Prototyp derzeit kein OLED-Display verbaut hat, kam es bei schnellen Bewegungen zu Nachzieheffekten und Unschärfe.

Für das räumliche Tracking wurde eine handelsübliche Infrarotkamera genutzt, die laut Holecko in Unternehmen bereits Standard ist. Eine Version der VR-Brille, die Valves Lighthouse-Tracking unterstützt, soll in den kommenden Monaten erscheinen.

Ein eigenes 3D-Interface ist nicht angedacht, stattdessen sollen gängige Eingabegeräte unterstützt werden, die bereits am Markt und bei Unternehmen verfügbar sind.

Vrgineers konzentriert sich rein auf die Produktion von Highend-VR-Brillen für Industriekunden und bietet maßgeschneiderte Lösungen an, die für spezifische Anwendungsszenarien im Unternehmen optimiert werden können.

Sorgen, dass das eigene Produkt mit zukünftigen Versionen von Oculus Rift und Co. überflüssig werden könnte, hat Holecko nicht. Ziel seines Unternehmens sei es, dass die eigenen Produkte immer im Ultra-Highend-Bereich liegen.

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Tragekomfort ist wichtiger als Highend-Specs

Der auf der Cebit gezeigt Prototyp hatte ein Gewicht von beinahe einem Kilo und wurde mit gleich zwei Verschlüssen am Kopf geradezu festgeschraubt.

Doppelt hält besser.

Doppelt hält besser. Bild: VRODO

Wenn der massive Formfaktor, das hohe Gewicht und die starke Wärmeentwicklung der Preis dafür sind, dass Auflösung und Sichtfeld deutlich verbessert werden können, sind Nutzungskomfort und Qualitätssteigerung noch nicht im Einklang.

Das gilt insbesondere für den kommerziellen Markt, wo VR-Brillen primär fürs Entertainment genutzt werden und längere Zeit auf dem Kopf bleiben.

Größer und schwerer als Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR darf die nächste Generation VR-Brille nicht werden - hier ist das Maximum schon ausgereizt. Eher müssen die Geräte kleiner werden oder zumindest den gleichen Tragekomfort bei deutlich besseren Spezifikationen bieten.

Gerade in puncto Sichtfeldweite benötigt es offenbar noch grundlegender Innovationen. Die kürzlich angekündigte VR-Brille von LG bietet zwar eine etwas höhere Displayauflösung, das Sichtfeld ist jedoch ebenso eng wie bei aktuellen VR-Brillen.

Produktdesign der Kategorie "episch".

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| All Images: VRODO