KI-Software "Headshot" macht aus einzelnem 2D-Foto einen 3D-Avatar

KI-Software

Die KI-gestützte Designsoftware „Headshot“ kann auf Basis eines Fotos ein dreidimensionales Modell erstellen, das mit den Schöpfungen menschlicher Designer mithalten kann.

Mit dem Programm „Character Creator 3“ könnt ihr virtuelle Avatare erstellen. Die je nach Einstellung mehr oder weniger realistischen Kreationen können beispielsweise mit der Unreal Engine 4, Unity oder 3D Tools verwendet werden.

Die Entwickler der Software haben jetzt ein neues Plugin herausgebracht, mit dem ihr nur anhand eines einzelnen Fotos dreidimensionale Computermodelle von Menschen erstellen könnt.

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Das Plugin heißt Headshot und ist in der Lage, automatisch Abbildungen zu erstellen, die aussehen, als hätte ein Profi daran gearbeitet. Den Feinschliff übernimmt dann ein menschlicher Gestalter. Headshot wird beispielsweise für Videospielcharaktere und 3D-Animationen eingesetzt.

Headshot ist für Anfänger und Profis

Steht das Programm auf „Auto“, digitalisiert es ein Porträtfoto im Alleingang inklusive Frisur. Auf „Pro“ muss sie selbst erstellt werden. Dafür können die Algorithmen in diesem Modus über zahlreiche Parameter für verschiedene Ergebnisse detailliert beeinflusst werden.

Laut Hersteller Reallusion funktioniert der Auto-Modus KI-gestützt: Ein maschinelles Lernverfahren unterstützt bei der Kreation und Animation der Digitalköpfe. Die KI analysiert den realen Kopf auf Elemente wie Haarfarbe oder Textur der Haut und berechnet das 3D-Modell. Pro 3D-Modell soll eine Aufnahme und ein Arbeitsschritt ausreichen.

Natürlich arbeitet der Auto-Modus nicht perfekt. Die erstellten Charaktere können im Anschluss manuell verfeinert werden. Hierfür lassen sich das verwendete Bild und der digitale Entwurf übereinander legen, beispielsweise um Konturen zu verfeinern.

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Besonders wichtig dürfte sein, dass Headshot die Modelle selbst erstellt und vom Nutzer kaum Vorkenntnisse erwartet werden, zumindest für die Grundfunktionen. Profis sollten aber genug Funktionen finden, um die KI-generierten Charaktere bis ins kleinste Detail zu perfektionieren.

Der KI-Kreislauf schließt sich: Aus Fake-Personen werden glaubhafte Videospielcharaktere

Im KI-Kontext ergibt sich bei Headshot eine spannende Beobachtung: Digitale Charaktere anhand eines einzelnen Fotos erstellen zu können, erleichtert Designern die Arbeit. Für das Vorlagenfoto braucht man allerdings theoretisch eine Einwilligung der porträtierten Person.

KI-generierte Fake-Profilfotos von Reallusion

Aus den KI-generierten Fake-Profilfotos werden glaubhafte digitale Charaktere für Videospiele. Persönlichkeitsrechte werden hier garantiert nicht verletzt. BILD: Reallusion

Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen und außerdem eine facettenreiche Sammlung unterschiedlichster Charaktere zu haben, sammeln Headshot-Nutzer mit GAN-Netzen (Hintergrundwissen) erstellte Porträtfotos, die von der Software gut verarbeitet werden können. Solche Bilder lassen sich beispielsweise kostenlos und schnell auf der Webseite thispersondoesnotexist.com generieren.

Hier schließt sich ein Kreislauf: Eine KI-gestützte Software verarbeitet von einem KI-System erstelltes Material für insgesamt deutlich schnellere, automatisierte Arbeitsprozesse. Aus gutem Grund geht Adobes Technikchef Abhay Parasnis also davon aus, dass Künstliche Intelligenz (Fachbegriffe erklärt) in den kommenden Jahren viel mehr Menschen den Einstieg in die Medienkreation ermöglichen wird.

Quelle: Reallusion

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