FPS Enhanced Reality im Test: XR-Schießerei im Wohnzimmer

FPS Enhanced Reality im Test: XR-Schießerei im Wohnzimmer

Ich habe FPS Enhanced Reality für Quest ausprobiert, einen XR-Ego-Shooter in den eigenen vier Wänden, mit Einschusslöchern, herumfliegenden Trümmern und schießwütigen Eindringlingen.

Das App-Lab-Spiel FPS Enhanced Reality bringt Spannung in die Mixed Reality: Das XR-Spiel simuliert bewaffnete Angreifer in meinem Haus. Aber ich bin für diese Bedrohung gut gerüstet. Ich kann zwei Seitenwaffen in Holstern tragen und es gibt Platz für ein Gewehr.

Die Waffenauswahl umfasst Messer, Pistolen, eine Schrotflinte, Sturmgewehre, ein Scharfschützengewehr und mehr. Ich kann sogar mit einem Raketenwerfer und Granaten spielen, wenn ich den Feind so richtig vernichten will. Für den Nahkampf sind allerdings Handfeuerwaffen die beste Wahl. Ich muss nur daran denken, durchzuladen, bevor die Action beginnt.

FPS Enhanced Reality Review in aller Kürze

FPS Enhanced Reality ist eine einzigartige Möglichkeit, ein VR-Spiel, wie man es sonst nur von VR-Arcades kennt, bequem zu Hause zu spielen. Viel Platz und verschiedenen Routen funktionieren am besten.

Die Einrichtung ist mühsam, muss aber nur einmal durchgeführt werden (wobei manchmal zwischendurch Anpassungen erforderlich sind). Die NPCs sind nicht sonderlich intelligent und insgesamt wirkt das Spiel noch recht unfertig. Deshalb befindet es sich im App Lab und wird vom Entwicklerstudio Virtual Go aktiv aktualisiert.

FPS Enhanced Reality ist für euch geeignet, wenn ihr ...

  • eine neue Mixed-Reality-Erfahrung spielen möchtet,
  • eine Quest Pro besitzt und
  • FPS-Shooter mit einigermaßen realistischer Physik mögt.

FPS Enhanced Reality ist weniger für euch geeignet, wenn ihr ...

  • ein ausgereiftes Spielerlebnis erwartet,
  • den Spielbereich nicht kleinteilig einrichten wollt oder
  • nur eine kleine Wohnung zur Verfügung habt.

Vorteil für große, komplexe Wohnräume

Ich kann im Tag- oder Nachtmodus zu starten, gleichzeitig muss meine Wohnung für gutes Tracking ordentlich beleuchtet sein. Das Spiel simuliert die Dunkelheit im Nachtmodus gut und ich muss eine Taschenlampe benutzen, um mich zu orientieren und Eindringlinge zu erkennen.

Wenn die Musik loslegt, muss ich auf alles gefasst sein und meine Waffen bereithalten. Bewaffnete Eindringlinge erscheinen nicht plötzlich, sondern tauchen hinter Ecken oder hinter mir auf, was manchmal ziemlich überraschend und erschreckend sein kann. Ich muss also aktiv herumlaufen und nach Ärger suchen.

FPS Enhanced Reality provides you with a complete arsenal.

FPS Enhanced Reality bietet ein komplettes Waffenarsenal. | Bild: MIXED

Wenn alles funktioniert, löst FPS Enhanced Reality verlässlich Kampf- oder Fluchtreaktionen aus. Dabei kann ich mich hinter Deckungen ducken und von dort zurückschießen oder sogar in einen anderen Raum fliehen.

Nahkampf ist mit einem Messer möglich, funktioniert aber nur unzuverlässig. Deutlich sinnvoller ist es, Eindringlinge einfach zu erschießen oder mit Granaten in die Luft zu jagen. In Virtual Reality kann ich mehrere Treffer überleben und an vielen Gegnern Rache nehmen - am Ende verliere ich aber doch. Ich bin mir nicht sicher, ob es derzeit überhaupt möglich ist, im Survival-Modus zu gewinnen. Immerhin kann ich auch einen Reality-Modus spielen, der nur eine begrenzte Anzahl von Gegnern mitbringt.

Ein Problem ist, dass ich in einem begrenzten Bereich spiele. Mein Zuhause ist ein kleines, zweistöckiges Haus. Normalerweise spiele ich VR-Spiele im Obergeschoss, weil dort das Bett hochgeklappt werden kann und so eine große Spielfläche bietet. Hier brauche ich deutlich mehr Platz und schleiche durch den begehbaren Kleiderschrank, in den Flur, ins Bad und ins zweite Schlafzimmer.

Für die Jagd auf Eindringlinge ist das Gewehr mit seinem langen Lauf zu unpraktisch - zu eng ist der Platz, um sich damit schnell zu bewegen. Handfeuerwaffen sind viel praktischer. FPS Enhanced Reality wäre unterm Strich mit mehr Platz und weniger linearen Wegen wahrscheinlich unterhaltsamer.

FPS Enhanced Reality works best with a large space.

FPS Enhanced Reality funktioniert am besten in großen Räumen und Bereichen. | Bild: MIXED

Ich habe es auch im Erdgeschoss versucht, wo ich eine komplette Schleife vom Eingangsbereich durch die Küche und das Esszimmer und zurück zur Eingangstür laufen kann.

Das zeigt sich als viel besser geeignet für dieses Mixed-Reality-Spiel, weil dadurch eine gewisse Distanz und verschiedene Routen für Angriffe und Rückzüge möglich sind. Letztendlich ist das Erlebnis in meiner Wohnung aber noch nicht überzeugend genug.

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Das liegt auch an den NPCs: Gegner tauchen hinter mir auf, manchmal sogar an Stellen, die keinen Sinn ergeben. Es gibt zwar eine Option, um Spawn-Punkte festzulegen und wenn ich bei der Konfiguration des Spielbereichs mehr Zeit investiere, kann ich Eindringlinge durch den Eingang kommen lassen. Das würde die Verteidigung jedoch zu einfach machen, die zufällige Platzierung ist die größere Herausforderung.

Das Einrichten des Spielbereichs braucht Zeit

Das richtige Einrichten des Spielbereichs dauert selbst in einem kleinen Raum mehrere Minuten. Ich stelle die Bodenhöhe ein, dann gebe ich die Höhe der Wände mit dem Stick ein und beginne, die Wände einzuzeichnen.

Markieren der Wände und Hindernisse ist einfach, aber ein langwieriger Prozess. Während Meta bei der Guardian-Begrenzung nur den Boden berücksichtigt, erlaubt FPS Enhanced Reality auch halbe Wände, mehrere Räume, Trennwände und Hindernisse in beliebiger Höhe und Ausrichtung. Deshalb müssen Spielende alles neu einzeichnen, auch wenn sie bei der Konfiguration des Spielbereichs bereits die Guardian-Begrenzung auf Raumgröße eingestellt haben.

Setting up walls and objects allows realistic bullet holes.

Das Aufstellen von Wänden und Objekten ermöglicht realistische Einschusslöcher. | Bild: MIXED

Dieser Teil des Spiels braucht mehr Feinschliff und wirkt unfertig. Das Gesamtkonzept ist gut, aber es gibt ständig Warnmeldungen zum Tracking oder wie man den Raum neu ausrichtet, wenn sich die Wände zwischen den Spielen verschieben. Das ist bei mir ein paar Mal vorgekommen. Im Idealfall sollte das Ganze reibungsloser funktionieren.

FPS Enhanced Reality Review-Fazit: Das Zuhause als VR-Spielhalle

FPS Enhanced Reality fühlt sich durch den großen Spielbereich an, als würde ich in einer VR-Arcade spielen. Wenn ich Wände, Tische und andere Objekte einzeichne, steigert das den Realismus durch Einschusslöcher und virtuelle Trümmer, die sich an den physischen Raum anpassen.

Die Bedrohung durch bewaffnete Angreifer im eigenen Zuhause ist vielleicht für manchen Spielenden zu heftig, allerdings ist die Grafik nicht realistisch genug, dass sie wirkliches Unbehagen auslösen könnte - zumindest bei mir nicht. Stattdessen handelt es sich einfach um einen unterhaltsamen Shooter in einem erweiterten Raum, den ich gut kenne, meinem eigenen Zuhause.

I brought a rocket launcher to a gun fight.

Ich habe einen Raketenwerfer zu einer Schießerei mitgebracht. | Bild: MIXED

Es gibt weitere ähnliche Mixed-Reality-Spiele und Shooter. Spatial Ops verfolgt einen ähnlichen Ansatz, verwendet aber virtuelle Hindernisse. Das Ergebnis ist raffinierter, aber es fehlt die physikbasierte Interaktion, die FPS Enhanced Reality einzigartig macht.

FPS Enhanced Reality ist ein preiswerter und dennoch fortschrittlicher Mixed-Reality-Shooter. Es hätte allerdings durchaus noch einige Zeit länger in der Beta-Testphase bleiben dürfen.

Das VR-Spiel ist aufgrund der tiefenkorrekten Farb-Durchsicht vor allem für Besitzer:innen einer Quest Pro interessant. Würde ich eine Quest 2 verwenden, wäre die Mixed-Reality-Erfahrung im monochromen Raum vielleicht nicht überzeugend genug, um den Aufwand für die Einrichtung zu rechtfertigen.

Der Passthrough der Quest Pro hat eine ausreichende Auflösung, damit ich mich schnell und sicher durch mein Haus bewegen kann. Das ist entscheidend für einen raumfüllenden Action-Shooter. Da die Quest Pro mittlerweile günstiger ist, könnte das Premium-Headset von Meta auch populärer werden und Entwickelnde zu mehr XR-Spielen inspirieren. Später in diesem Jahr erscheint zudem die Quest 3, voraussichtlich ebenfalls mit Mixed-Reality-Funktionen.

Quellen: Meta Quest Store