Facebook kauft Gedankensteuerung für bis zu eine Milliarde US-Dollar

Facebook kauft Gedankensteuerung für bis zu eine Milliarde US-Dollar

Das Startup CTRL-Labs übersetzt Signale von Hirnzellen in Steuerimpulse für Computer. Jetzt lässt es sich von Facebook kaufen.

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Seit 2017 sammelte das Startup CTRL-Labs rund 67 Millionen US-Dollar ein, unter anderem von Google und Amazon. Für die Übernahme des Startups muss Facebook laut CNBC bis zu eine Milliarde US-Dollar auf den Tisch legen, mindestens aber eine halbe Milliarde. Es ist die teuerste Übernahme seit dem Aufkauf des VR-Startups Oculus 2014 für rund drei Milliarden US-Dollar.

Die Technologie von CTRL-Labs nimmt elektrische Steuersignale des Gehirns für Hand- und Fingerbewegungen am Handgelenk auf. Die Innovation steckt in einem Armband mit Elektroden und Mikrochips, das die Hirnsignale an die Hand protokolliert.

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Maschinelle Lernverfahren entdecken in den komplexen Hirndaten aussagekräftige Muster, die Entwickler dann wiederum für Interface-Aktionen verwenden können.

https://www.youtube.com/watch?v=6zdQE-EH2bU

So soll man beispielsweise auf dem Schreibtisch wie auf einer Tastatur tippen oder das Smartphone in der Hosentasche bedienen können, ohne es herauszuholen. Auch Computerspiele sollen auf diese Art gesteuert werden können. Mitgründer von CTRL Labs ist Neurowissenschaftler Thomas Reardon, der maßgeblich an der Entwicklung des Internet Explorer beteiligt war.

https://www.youtube.com/watch?v=FkCv8v7wZTU

Next-Gen-Interface für AR und VR

Bei Facebook gibt Facebook-Manager Andrew Bosworth die Übernahme bekannt. Bosworth übersieht bei Facebook sämtliche AR- und VR-Projekte.

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CTRL-Labs wird laut Bosworth Teil des im Mai 2018 gegründeten Facebook Reality Labs, das der Oculus-Forschungsabteilung entsprang. Ziel sei es, die noch prototypische Technologie fortzuentwickeln und im großen Stil für Endverbraucher auf den Markt zu bringen.

Gut geeignet wäre die Gedankensteuerung im XR-Kontext, beispielsweise um in VR mit der Umgebung zu interagieren, ohne Controller in die Hand nehmen zu müssen, oder um eine AR-Brille ohne zusätzliches Steuergerät bedienen zu können. Anwendungsszenarien gibt es viele - sofern die Interpretation der Gehirndaten verlässlich funktioniert.

"Diese Technologie schafft neue kreative Möglichkeiten, und sie kann Erfindungen des 19. Jahrhunderts ins 21. Jahrhundert bringen", schreibt Bosworth. "So können unsere Interaktionen in VR und AR eines Tages aussehen. Es kann die Art und Weise verändern, wie wir uns vernetzen."

CTRL-Labs ist Mitglied der Arbeitsgruppe OpenXR, die sich um Eingabestandards für VR und AR bemüht.

Titelbild: Facebook

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