Das Metaverse spüren: Meta zeigt Datenhandschuh

Das Metaverse spüren: Meta zeigt Datenhandschuh

Meta will den Tastsinn ins Metaverse bringen. In einem Blogbeitrag zeigt das Unternehmen den aktuellen Stand der Forschung.

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Die Ziele des Forschungsteams könnten ambitionierter nicht sein: Der Datenhandschuh der Zukunft muss zum einen Hand- und Fingerbewegungen präzise erfassen, zum anderen nuanciertes haptisches Feedback bieten, das Druck, Oberflächenbeschaffenheit und Vibration virtueller Objekte simuliert.

All das unter folgenden Bedingungen: Der Handschuh sollte weich, leicht, flexibel, bequem und widerstandsfähig zu sein, dabei stylisch aussehen, verschiedensten Händen passen und erschwinglich sein für Konsumenten. Man sieht: Die Liste an Anforderungen ist lang.

Um die neuen Aktuatoren optimal anzusteuern, entwickelt Meta den ersten Mikrofluidik-Chip. Der kontrolliert unter anderem, welche Ventile sich wie stark öffnen, um Luft hinein- oder hinauszulassen.

Meta will die Sinne hacken

Die zweite Herausforderung ist, eine komplette neue Renderpipeline für Haptik zu entwickeln, die in der Lage ist, dem Handschuh Oberflächenbeschaffenheit, Gewicht und Härte virtueller Objekte mitzuteilen. Dazu gehört eine Physik-Engine, die die Richtung, Stärke und räumliche Position von physischen Kräfte bestimmt, die auf die Hand wirken.

Die dritte große Herausforderung kristallisierte sich erst später heraus und besteht in der Frage, wie man das Gefühl von physischem Widerstand erzeugt, obwohl man durch virtuelle Objekte hindurchgreifen kann. Antworten sucht das Team in der Wahrnehmungsforschung und hier insbesondere in der Leistung des Hirns, verschiedenste, teils widersprüchliche Sinnesinformationen zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen.

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"Unser Gehirn ist gut darin, ein bisschen haptisches Signal, ein bisschen visuelles Signal und ein bisschen auditives Signal zu vermischen und die Illusion zu erzeugen, ein Objekt in Händen zu haben", erklärt die Meta-Forscherin Sophie Kim. Die Idee ist, dass der Handschuh hier und da gezielt nachhilft und das Hirn ergänzt, um ein Gefühl von Widerstand zu erzeugen.

Datenhandschuhe benötigen neue Kunststoffe

Aufseiten der Materialien forscht das Team an neuen, günstig herzustellenden Kunststoffen und "smarten Textilien", die für spezielle sensorische und elektrische Eigenschaften auf Molekularebene modifiziert werden. Das Ziel ist, eines Tages flexible Handschuhe aus diesen Materialien anfertigen zu können.

"Heutzutage werden die Handschuhe einzeln von qualifizierten Ingenieuren und Technikern hergestellt, die die Teilsysteme fertigen und die Handschuhe weitgehend von Hand zusammensetzen", sagt Meta-Forscherin Katherine Healy. "Wir setzen halbautomatische Verfahren ein, wo wir können, aber die Serienfertigung solcher Handschuhe erfordert, dass neue Herstellungsverfahren erfunden werden."

Das Unternehmen glaubt, dass die große angelegte Forschung und deren Durchbrüche eines Tages auch anderen Industrien und Anwendungsbereichen zugutekommen könnten, etwa der Medizin.

Es ist noch ein weiter Weg

Aktuell bleibt noch viel Arbeit zu tun: In den Videos sieht man, dass der Handschuh zwar bedeutend leichter und flexibler ist als vergleichbare Produkte wie der haptische Handschuhe der Firma HaptX, aber dass er dennoch weit entfernt ist von einem alltagstauglichen Zubehör. Aus dem Handschuh ragen Kabel und Drähte, die mit einem Kompressor oder dergleichen verbunden sein dürften. Den wird man eher nicht mit sich herumschleppen wollen.

Den kompletten Blogbeitrag könnt ihr auf Tech@Facebook nachlesen. Es ist der dritte und letzte Beitrag, der dieses Jahr Einblicke in Metas Zukunftsforschung geben sollte. Zusammenfassungen der ersten beiden Beiträge findet ihr nachfolgend:

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