Cyberkrankheit: Forscher entwickeln Toolkit gegen VR-Übelkeit

Cyberkrankheit: Forscher entwickeln Toolkit gegen VR-Übelkeit

VR-Übelkeit ist ein komplexes Phänomen und dürfte auf absehbare Zeit Virtual Reality begleiten. Nun haben Forscher ein wissenschaftlich fundiertes Toolkit gegen VR-Übelkeit programmiert, das kostenlos und einfach in Unity-Apps integriert werden kann.

GingerVR heißt das Toolkit. "Ginger" ist das englische Wort für Ingwer. Die Knolle gilt als natürliches Mittel gegen Übelkeit und wird teilweise von VR-Nutzern empfohlen, sollte man sich unter der VR-Brille (Vergleich) den Magen verdorben haben.

Entwickelt wurde das Toolkit vom Privatdozenten John Quarles und seinem Doktoranden Samuel Ang von der University of Texas at San Antonio (UTSA).

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Die Forscher entwickelten acht rein softwarebasierte visuelle Tricks, die gegen Übelkeit helfen sollen. Jede einzelne Technik basiert auf wissenschaftlichen Arbeiten und Studien gegen VR-Übelkeit.

Darunter finden sich zum einen etablierte Hilfsmittel wie eine virtuelle Nase und ein künstlicher Tunnelblick, zum anderen weniger gebräuchliche wie ein Unschärfeeffekt.

Einsatzfertige Lösung

Die VR-Industrie hat visuelle Techniken gegen VR-Übelkeit in den letzten Jahren standardisiert, sodass sich mittlerweile in fast jeder VR-App entsprechende Einstellungen für den Nutzer finden. Der Vorteil des Toolkits besteht darin, dass Entwickler auf eine einsatzfertige Software zurückgreifen können.

"GingerVR funktioniert mit jeder Unity-Anwendung, egal, ob es sich um ein Spiel, eine professionelle App oder eine Schulungsanwendung handelt", sagt Quarles. "Unser Ziel ist es, die Technologie so vielen Nutzern wie möglich verfügbar zu machen."

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Das Toolkit soll daneben auch Forschern helfen, die sich mit den Ursachen der VR-Übelkeit auseindersetzen. Quarles selbst befasst sich schon seit Jahren mit VR-Übelkeit und wurde hierbei von Intel finanziell unterstützt.

In Zukunft wollen die Forscher weitere wissenschaftlich evaluierte Techniken implementieren sowie die bestehenden auf Basis von Nutzerfeedback verbessern.

Der Open-Source-Code von GingerVR ist auf Github erhältlich. Die Entwicklung wurde von der US-amerikanischen Wissenschaftsförderbehörde NSF finanziert.

Quelle: University of Texas at San Antonio

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