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Die Augmented-Reality-Branche steht im Endverbrauchermarkt vor zwei großen Herausforderungen: Einerseits ist die Hardware noch nicht ausgereift, andererseits fehlt die Killer-App. Diese beiden Probleme gehen Hand in Hand – und lassen sich nicht wegwerben.
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Besonders deutlich wird das bei Magic Leap One: Die Brille richtet sich im Gegensatz zu Hololens 2 (alle Infos) zumindest zaghaft an Endverbraucher. Ein neuer Trailer für die gerade erschienene CNN-App wirft Fragen auf:
Eine junge Dame setzt sich beim Frühstück eine klobige Brille auf den Kopf, verbindet sie mit einem Computer, den sie sich zuerst an der Hosentasche befestigen muss, nur um dann eine Runde CNN zu schauen – den normalen TV-Stream auf einem digitalen AR-Monitor, der im Raum schwebt. Das wird total passieren. Nicht.
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Warum schaut die Dame das Video nicht bequem auf ihrem Notebook, das in Reichweite ist? In Magic Leaps AR-Fantasie benutzt sie es als Ergänzung zur Recherche. Ein Smartphone besitzt sie offenbar erst gar nicht – praktisch für Magic Leap. Und totaler Unsinn.
https://www.youtube.com/watch?v=8SicqW0_aXs
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegt ein Paradigmenwechsel
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Natürlich ist es ein großes Potenzial der AR-Technologie, reale Displays durch digitale Screens zu ersetzen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hob das explizit hervor. Magic Leap sieht es als eigenes Geschäftsmodell.
Den kompletten Desktop-PC samt Monitor in eine Brille gepackt, überall verfügbar – das ist womöglich sogar die Killer-App für Augmented-Reality-Brillen. Eines Tages. Denn beim aktuellen Stand der Technologie ist dieses Szenario eine reine Zukunftsvision, die abhängig ist von grundlegenden technologischen Durchbrüchen, bei denen niemand weiß, wann und ob sie überhaupt passieren.
Das bringt mich zu meinem eigentlichen Störgefühl bei dieser CNN-Werbung: Eine App, die just auf den Markt kommt, mit Anwendungsszenarien zu bewerben, die vielleicht in ein paar Jahren valide sind, ergibt keinen Sinn. Es ist an der Realität vorbei geworben. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern um Welten.
Die kritischen Kommentare unter dem YouTube-Video zeigen, dass Werber ihrer Branche einen Bärendienst erweisen, wenn sie die Stärken und Schwächen ihres Produkts nicht verstehen und die Bedürfnisse der Nutzer nicht ernst nehmen. Wenn die Mixed-Reality-Branche eines nicht braucht, dann sind es noch mehr unklare, unscharfe oder schlicht unsinnige Botschaften über das Potenzial von AR und VR.
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