Apple vs. Epic: US-Richterin fällt erstes Urteil

Apple vs. Epic: US-Richterin fällt erstes Urteil
Update: 25.08.2020

Epic darf zunächst weiter mit der Unreal Engine arbeiten: Ein möglicher Entzug der Entwicklerzugänge durch Apple füge Epic und potenziell der gesamten Spieleindustrie einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zu, urteilt Richterin Yvonne Gonzalez Rogers.

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"Epic Games und Apple steht es frei, gegeneinander zu prozessieren, aber ihr Streit sollte keine Schäden für Unbeteiligte anrichten", schreibt Rogers.

Umgekehrt sei Apple nicht dazu verpflichtet, Fortnite wieder in den Store zu bringen, schreibt Rogers. Die Richterin hält den Ausschluss von Fortnite durch Apple gerechtfertigt.

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Epic hatte bewusst gegen die Regeln von Apples Bezahlsystem verstoßen mit dem Ziel, Apples Umsatzbeteiligung von 30 Prozent neu zu verhandeln und zu drücken. Die hauptsächlich jugendliche Fortnite-Fangemeinschaft sollte vial Social Media zusätzlich Druck auf den Konzern ausüben und so eine Entscheidung im Sinne Epics begünstigen.

Das Urteil gilt ab sofort, aber nur temporär, bis der Fall im Detail auf- und ausgearbeitet ist. Eine umfangreiche Anhörung für die einstweilige Verfügung ist für den 28. September geplant.

Quelle: Urteil, Via: The Verge

Ursprünglicher Artikel vom 19. August 2020:

Unreal Engine: Apple will "zukünftige VR-Funktionen" blockieren

Der Streit zwischen Apple und Epic rund um Fortnite eskaliert - auch das XR-Ökosystem kommt dabei unter die Räder.

Epic-Chef Tim Sweeney ist ein erklärter Gegner geschlossener Ökosysteme, in denen der Ökosystem-Inhaber nach Gutdünken die Regeln bestimmt. Sweeney muss gegen diese Systeme sein, denn sein Unternehmen vertreibt über die angeschlossenen Plattformen wie Apples App Store die eigenen Produkte - dabei würde es die Regeln lieber selbst schreiben, oder zumindest mitbestimmen, zum Beispiel im Epic Store.

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Mit Fortnite hat Epic per Zufallstreffer ein neues digitales Jugend-Phänomen gestartet und dieses, wenn man so will, jetzt als Zugpferd für einen Putschversuch gegen Apple eingespannt: Epic brach bei Fortnite gezielt die Vertriebsregeln im iOS Store, Apple warf die Fortnite-App anschließend aus dem eigenen Store. Der Aufruhr gegen Apple, angepeitscht durch Epic, ist derzeit groß.

Apple will Epic den Zugang zu "zukünftigen VR-Funktionen" entziehen

Jetzt geht der Fortnite-Streit in die nächste Runde: Die Anwälte übernehmen. Epic startet ein Kartellverfahren gegen Apple, weil der Konzern aus Epics Sicht seine Marktmacht missbraucht, und wehrt sich gegen den Rauswurf aus dem Store.

Apple hält dagegen und bedroht Epics Geschäftsmodell: Entwicklern von Epic könnte zukünftig der Zugang zu Apples Programmierwerkzeugen untersagt werden.

An dieser Stelle wird es für VR-Enthusiasten interessant: In einem Brief, den Epic als Beweisstück anführt, schreibt Apple, dass Epics Entwickler sämtliche Zugänge zu allen von Apple angebotenen Schnittstellen verlieren sollen. Dazu zählen auch die Augmented-Reality-Software ARKit sowie "zukünftige VR-Funktionen", die von Epics XR-Team nicht mehr in die Unreal Engine eingearbeitet werden dürfen.

Interessant ist diese Randnotiz, weil sie auf ein hartnäckiges Gerücht einzahlt: Apple soll seit Jahren an einer Mixed-Reality-Brille arbeiten, die sowohl einen AR- als auch einen VR-Modus bietet. Auf eben diese Brille könnten sich die zukünftigen VR-Funktionen beziehen. Natürlich kommen andere Anwendungsszenarien in Frage wie virtuelle Sets für Filmproduktionen, die VR-kompatibel sind.

Apples VR-Strategie war bislang nicht weiter bemerkenswert: Eine Kooperation mit HTC Vive und Valve für SteamVR auf dem Mac scheiterte. Und Apple-Chef Tim Cook machte wiederholt deutlich, dass er VR (alle News) wegen der abschirmenden Wirkung der Brille skeptisch sieht.

Via: Venturebeat; Titelbild: Apple

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