Apple Vision Pro Displays: Auflösung & Spezifikationen

Apple Vision Pro Displays: Auflösung & Spezifikationen

Mit Vision Pro scheut Apple weder Kosten noch Mühen. Das schlägt sich in extrem teuren Komponenten nieder, wie ein Vergleich zeigt.

In puncto Mixed Reality wird Apple Vision Pro mit Sicherheit Qualitätsmaßstäbe setzen, aber unerschwinglich sein für die breite Masse. Hinter dem hohen Preis von 3.500 US-Dollar steckt wohl die Überzeugung, dass Headsets zuerst etwas werden müssen, das alle haben wollen, bevor sie zu etwas werden, das sich alle leisten können. So sieht es jedenfalls Oculus-Gründer Palmer Luckey.

Meta verfolgt einen ganz anderen Ansatz: Mark Zuckerberg will VR und AR so schnell wie möglich demokratisieren und in den Mainstream bringen, wenn nötig auf Kosten der Technik. Meta Quest 2 kostet 300 US-Dollar und die nächste Generation des Headsets, die ähnlich wie Apple Vision Pro auf Mixed Reality setzt und schon diesen Herbst erscheint, wird 500 US-Dollar kosten. Das ist ein Siebtel der Vision Pro.

Sündhafte teure Micro-OLED-Panels

Die stark divergierenden Budgets schlagen sich in der verwendeten Technik nieder, wie eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Omdia zutage fördert.

Für die Recherche verantwortlich war Omdias David Hsieh, ein auf Displays spezialisierter Lieferkettenanalyst, der Nachforschungen zu den Displays der Vision Pro betrieben und seine Ergebnisse auf Omdias Webseite veröffentlicht hat.

Apples Headset nutzt bekanntlich drei Panels: ein internes Display pro Auge, das Inhalte zeigt sowie ein externes, das die Augenpartie der Nutzer:innen für die Außenwelt darstellt, ein einzigartiges Feature, das Apple EyeSight nennt und deren Funktionsweise ich in einem gesonderten Artikel dargestellt habe.

Hsieh schätzt die Kosten des internen Micro-OLEDoS-Displays mit einer Auflösung von jeweils 3.648 mal 3.144 Bildpunkten auf 228 US-Dollar. Ein Paar kostet demnach 456 US-Dollar. Das externe OLED-Display wiederum ist laut Hsieh flexibel, löst mit 800 mal 360 Bildpunkten auf und kostet circa 70 US-Dollar.

Der Gesamtpreis der Displays beliefe sich damit auf circa 530 US-Dollar, also mehr als ein Meta Quest 3 im Handel kosten wird. Die Herstellungskosten der Meta Quest 3 sind nicht bekannt.

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Das sind die Spezifikationen der Apple Vision Pro Displays

Laut Hsieh sind die Displays der Vision Pro die teuerste Hardware-Komponente und machen 35 Prozent der Gesamtkosten des Geräts aus, die der Analyst mit 1.542 US-Dollar beziffert (die Fertigung einberechnet). Die zweitteuerste Hardware-Komponente sind die beiden Chipsätze (M2, R1), die zusammen circa 240 US-Dollar kosten und 15 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.

Nachfolgend findet ihr die vollständigen von Hsieh genannten Display-Spezifikationen:

  • OLEDoS, the internal display or “main display”
    • Two pieces per device, one piece for each eye
    • 1.41-inch, 3648x3144 resolution 3,400 PPI
    • 23.9 megapixels (3648x3144 x 3 = 23.9 million, approximately)
    • White OLEDoS made by Sony Semiconductor
    • TSMC, with a 130nm process and 300mm wafer, supplies the silicon backplane
    • TSMC makes the OLEDoS driver IC with a 28nm process
    • Over 500 nits brightness with 95% DCI-P3 color gamut
    • The estimated cost is $228 per piece
  • Flexible OLED, the external display or “sub display”
    • One piece
    • 6-inch 800x360 resolution and 145 PPI
    • RGB flexible OLED and free form with goggle shape made by LG Display
    • The estimated cost is $70 per piece

Auf Omdias Webseite findet ihr zudem eine tabellarische Auflistung der einzelnen Komponenten und deren Kosten.

Dass die Hauptdisplays der Vision Pro so teuer sind, liegt daran, dass es sich um eine relative neue Display-Technologie handelt, die bislang in geringer Stückzahl hergestellt wird: OLED-Microdisplays, die auf Silizium-Wafern gefertigt werden.

Die produzierbare Stückzahl der Vision Pro soll dadurch stark limitert sein. Omdia schätzt, dass Apple im nächsten Jahr nur 200.000 Geräte herstellen können wird. Erst ab 2025 soll sich die Situation verbessern, wenn mehr Hersteller wie LG Display und Samsung Display dazustoßen und OLED-Microdisplays in Massen herstellen. Dann werden auch die Herstellungskosten für die Displays fallen und damit die Preise von Headsets, die die neuen, besonders hochwertigen Bildschirme nutzen.

Quellen: Omdia