Nach Training in Virtual Reality: Orthopäde operiert erfolgreich Schulter

Nach Training in Virtual Reality: Orthopäde operiert erfolgreich Schulter

Ein Orthopäde bereitet sich in Virtual Reality erfolgreich auf eine Operation vor und zeigt den Wert von VR in der medizinischen Ausbildung.

Dr. Jake Shine, Assistenzarzt in der Orthopädie, führte kürzlich eine erfolgreiche Schulterersatzoperation durch – nachdem er sich in Virtual Reality darauf vorbereitet hatte. Zusammen mit einem betreuenden Arzt nutzte er eine Meta Quest 2, um die bevorstehende Operation in einer 3D-Simulation zu üben.

Nach dem VR-Training, das er in der Zeit vor der OP zweimal täglich absolvierte, führte Shine die fast zweistündige Operation erfolgreich durch. Gegenüber CNBC sagte er, dass er glaube, dass die Operation dank der Vorbereitung in VR reibungsloser und schneller verlaufen sei. „Man kann wirklich eine Feinabstimmung vornehmen und lernen, was zu tun ist und was definitiv nicht zu tun ist, und das ohne Risiko für den Patienten“, so Shine.

VR als wichtiges Werkzeug in der medizinischen Ausbildung

Dieses Beispiel zeigt das wachsende Potenzial von VR in der Gesundheitsbranche. Jan Herzhoff, Präsident von Elsevier Health Sciences, betont das Potenzial von VR. Medizin-Studierende würden durch hyperrealistische 3D-Modelle ein besseres Verständnis von medizinischen Problemen erreichen.

Virtual Reality hält immer mehr Einzug in medizinische Ausbildungsstätten. Einrichtungen wie Kettering Health Dayton in Ohio sehen in VR einen wertvollen Beitrag zur medizinischen Ausbildung und Behandlung. Dort ist VR bereits ein obligatorischer Bestandteil des Curriculums für Assistenzärzte der Orthopädie im ersten Jahr.

Während eines einmonatigen „Bootcamps“ praktizieren die Medizinstudierenden vormittags klinische Dienste und üben nachmittags mit VR. Dabei müssen mindestens drei Module pro Woche mit einer Mindestpunktzahl von 70 Prozent absolviert werden. Zukünftig soll das VR-Training in sämtliche Ausbildungsstufen integriert werden.

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VR-Training in der Medizin: Gut, aber noch nicht ideal

Eine wichtige Software, die häufig beim medizinischen VR-Training zum Einsatz kommt, ist PrecisionOS. Das gleichnamige Softwareunternehmen entwickelt VR-Module zur Ausbildung von Chirurgen und Medizinstudierenden. 2018 erhielt das Unternehmen für sein VR-Chirurgen-Training eine Millionenförderung.

Dr. Richard Miller von der Universität von Rochester, bezeichnet die VR-App schon jetzt als höchst realistisch und anspruchsvoll. Dennoch sei es dringend nötig, die Software regelmäßig zu aktualisieren und aktuellen medizinischen Standards entsprechend weiterzuentwickeln.

Das gilt auch für die Hardware. Laut Dr. Rafael Grossmann vom Portsmouth Regional Hospital in New Hampshire, verbessere sich die Technologie zwar laufend, sei aber für viele Ärzte noch zu sperrig. Grossmann war der erste Mediziner, der 2013 die gefloppte Smartbrille Google Glass während einer Operation einsetzte.

Quellen: CNBC