VR-Therapie wird erstmals als Versicherungsleistung anerkannt

VR-Therapie wird erstmals als Versicherungsleistung anerkannt

Eine Studie zeigt, wie wirksam VR-Therapien bei Senior:innen sein können. In den USA übernimmt eine Versicherung jetzt sogar die Kosten.

Eine aktuelle Studie eines französischen Forschungsteams zeigt, dass Virtual Reality das Wohlbefinden von älteren Menschen verbessern kann. Zugleich wird VR-Therapie in den USA erstmals als Versicherungsleistung anerkannt.

VR-Studien an über 500 älteren Menschen durchgeführt

Die französischen Forscher:innen unter der Leitung von Dr. Laurent Tatu untersuchten die Auswirkungen von 360-Grad-Videos auf ältere Menschen. Unter den Proband:innen waren sowohl Menschen mit als auch ohne kognitive Beeinträchtigungen.

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Durch ein Review von zehn Studien mit 524 älteren Erwachsenen im Alter zwischen 68 und 87 Jahren wurde die Auswirkung von VR auf verschiedene Aspekte wie Angst, Apathie, Einsamkeit, Depression, soziale Einbindung, Lebensqualität und Emotionen analysiert.

Auch kurze VR-Ausflüge können helfen

Die Studie kam zu dem Schluss, dass 360-Grad-VR eine vielversprechende Technologie für das Gesundheitswesen ist. Bereits nach wenigen Sitzungen konnten positive Effekte beobachtet werden. Die Senior:innen empfanden das VR-Erlebnis als angenehm, realistisch und positiv, trotz selten auftretender Nebenwirkungen wie Schwindel und Motion Sickness.

Die Forscher:innen fanden außerdem heraus, dass selbst kurze Ausflüge in natürliche VR-Umgebungen wie Wälder, Parks und Strände positive Gefühle hervorrufen und negative Emotionen reduzieren können. Sie kamen zu dem Schluss, dass VR, insbesondere in Zeiten sozialer Isolation wie während der COVID-Pandemie, eine einzigartige Möglichkeit bietet, ältere Menschen aus ihrer oft eingeschränkten Realität herauszuholen.

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Wachsende Rolle von VR im Gesundheitswesen

Die Studie unterstreicht die wachsende Bedeutung von VR im Gesundheitswesen und betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie, um neue, personalisierte VR-Anwendungen für ältere Menschen zu entwickeln.

Marktforschende schätzen das Potenzial von VR in der Medizin auf mehrere Milliarden. Schon heute wird Virtual Reality als Therapie für chronische Schmerzen, Angstzustände, Depressionen oder auch als Narkosemittel vor Operationen eingesetzt.

VR-Therapie erstmals Versicherungsleistung

Auch Versicherungen scheinen den Wert von VR-Therapien langsam anzuerkennen. Die Spezialversicherung AgeWell New York bietet VR-Therapiesitzungen für Bewohner von Pflegeheimen als Teil ihres CareWell-Plans an. Das Programm ist in Partnerschaft mit MyndVR entstanden und soll weiter ausgebaut werden.

MyndVR organisiert Ausflüge und Treffen in VR für Senioren. Die speziell auf ältere Menschen zugeschnitten Virtual-Reality-Erlebnisse drehen sich um Aktivitäten wie Reisen und Erholung sowie Kunst und Kultur.

Quellen: McKnights