Xiaomis AR-Brille hat nahezu Retina-Schärfe und Gestensteuerung

Xiaomis AR-Brille hat nahezu Retina-Schärfe und Gestensteuerung

Auf dem MWC 2023 stellt Xiaomi eine leichte AR-Brille mit integriertem MikroOLED-Farbdisplay, Gestensteuerung und VR-Modus vor.

Die vollständigen Spezifikationen der Wireless AR Glass Discovery Edition sind noch nicht verfügbar, aber Xiaomi hat einige Details in einem Blogpost und einem Video veröffentlicht.

Die Brille wiegt nur 126 g, obwohl sie mit drei Kameras, zwei Displays, einer Batterie und der notwendigen Hardware für die Verarbeitung von Video-I/O und die drahtlose Kommunikation mit anderen Geräten ausgestattet ist.

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Xiaomi ist kein Neuling auf dem Gebiet der AR-Technologie: Xiaomis Mijia-Brille mit grünem Display ist in China bereits erhältlich. Mit seinem neuesten Prototyp geht der Technologieriese nun in Richtung Farbe und volle AR-Fähigkeiten.

Display fast auf Retina-Niveau

Mit 58 PPD (Pixel pro Grad) entspricht das Micro-OLED-Display von Xiaomi fast der Schärfe des menschlichen Auges. 60 PPD ist die durchschnittliche Winkelauflösung der Netzhaut. Die genaue Auflösung und FOV (Field of View) sind nicht angegeben. Insbesondere der FOV dürfte eher gering ausfallen und der Schwachpunkt des Systems sein.

Die Helligkeit von 1.200 nits entspricht der eines hochwertigen Mobiltelefons. Für helle Umgebungen mag das zu wenig sein, allerdings kann die Xiaomi Wireless AR Glass Discovery Edition in den VR-Modus wechseln, indem die elektrochromen Frontlinsen abgedunkelt werden.

Im AR-Modus blickt man direkt durch die klaren Linsen, die keine Tönung zu haben scheinen. Xiaomi hat drei Kameras an der Vorderseite der AR-Brille angebracht, um die Umgebung zu scannen und Oberflächen zu erkennen, damit virtuelle Objekte beispielsweise auf Tischen oder an Wänden platziert werden können.

Angeblich marktreif mit AR-Funktionen

Dank der Handabtastung kann man mit der Xiaomi Wireless AR Glass Discovery Edition interagieren, während das Handy sicher in der Tasche verstaut ist. Zudem kann der Nutzer mit dem Touchscreen seines Telefons durch Apps und Spiele navigieren, während die Brille eine viel größere digitale Ansicht des Bildschirms anzeigt.

Xiaomi demonstrierte auch die Fernsteuerung intelligenter Geräte mit Handgesten, z. B. das Ausschalten des Lichts, indem man einfach auf das Gerät zeigt und einen virtuellen Ausschaltknopf drückt, der auf dem Bildschirm erscheint. Virtuelle Bildschirme können ebenfalls mit Handgesten verschoben und skaliert werden.

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Der in der AR-Brille von Xiaomi verwendete Chip ist der Qualcomm Snapdragon XR2 Gen 1, der gleiche Chip wie in der Meta Quest 2. Die Brille muss außerdem mit einem aktuellen Smartphone verbunden werden, das einen Teil der Rechenlast übernimmt und Daten zuspielt. Benötigt wird ein Xiaomi 13 oder ein anderes mit Qualcomm Snapdragon Spaces kompatibles Smartphone.

Ein YouTuber hatte die Möglichkeit, den Prototyp der AR-Brille auszuprobieren und war sehr beeindruckt. "Ben's Gadget Reviews" hat bestätigt, dass das Produkt kurz vor der Marktreife steht. Ben ist überzeugt, dass das offizielle Video von Xiaomi (siehe oben) die Fähigkeiten der Wireless AR Glass Discovery Edition nicht übertreibt und mit seinen eigenen Erfahrungen übereinstimmt.

Das einzige Problem könnte die Akkulaufzeit sein. Ben bemerkte, dass Xiaomi die AR-Brille nach der Hälfte der 30-minütigen Vorführung auflädt. Wir wissen jedoch nicht, mit welchem Akkustand die Brille gestartet wurde und wie lange sie mit einer vollen Ladung durchhalten würde.

Die Xiaomi Wireless AR Glass Discovery Edition ist mit Qualcomm Snapdragon Spaces, OpenXR und Microsoft MRTK AR Frameworks kompatibel. Das bedeutet, dass viele VR- und AR-Apps und -Spiele bereits mit diesem Prototyp ohne großen Portierungsaufwand funktionieren sollten.

Mehrere Unternehmen haben angekündigt, dass AR-Brillen in diesem Jahr eine größere Rolle in der Technologie spielen werden. Vuzix Ultralite, ein elegantes Referenzdesign für eine intelligente Brille, wurde auf der CES angekündigt und soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Niantic, der Entwickler von Pokemon Go, stellte letztes Jahr den Prototyp einer AR-Brille gemeinsam mit Qualcomm vor.

Meta (Quest Pro / Quest 3) und Apple (Reality 1), eventuell auch Google (Iris), dürften weiterhin zunächst auf geschlossene VR-Brillen mit AR-Kamera-Sicht setzen. Diese Geräte haben unter anderem den Vorteil eines deutlich größeren Sichtfeldes, wodurch mehr Anwendungsszenarien möglich sind.

Quellen: Xiaomi Blog, Ben's Gadget Reviews