Beat Saber: Meta stampft VR-Fitness-Pläne ein

Beat Saber: Meta stampft VR-Fitness-Pläne ein

Die US-Kartellbehörde behauptet, Meta habe Bemühungen eingestellt, Beat Saber zur VR-Fitness-App zu machen und stattdessen die Konkurrenz gekauft.

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Der Streit zwischen Meta und der US-Kartellbehörde FTC geht in die nächste Runde. Das Nachrichtenmagazin Bloomberg berichtet von neuen Schriften beider Parteien. Laut FTC habe Meta Beat Saber zum VR-Fitness-Spiel umbauen wollen, stattdessen aber durch die geplante Within-Übernahme die Entwicklung eines noch jungen Marktes gehemmt.

FTC klagt gegen Metas Within-Übernahme

Kurz nach der Neuausrichtung auf die Metaverse-Entwicklung und der Namensänderung von Facebook zu Meta, gab Meta die geplante Übernahme des VR-Studios Within bekannt. Die Entwickler:innen veröffentlichten 2020 die erfolgreiche VR-Fitness-App Supernatural für Meta Quest (2). Für mehr als 400 Millionen US-Dollar soll Within den Besitzer wechseln.

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Nach der Übernahme-Erklärung reichte die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) allerdings Klage ein, um den Vorgang zu verhindern. Der Grund: Die Übernahme verstoße gegen gültiges Kartellrecht. Meta würde damit den künftigen Wettbewerb auf einem neuen Markt ausschalten – dem Markt für VR-Fitness-Apps.

FTC: Meta verzerrt VR-Fitness-Markt

Laut FTC würde die Within-Übernahme verhindern, dass Meta mit eigenen Technologien in den jungen Markt eintrete. Das wiederum hemme die Entwicklung von Wettbewerb und Anstrengungen der Konkurrenz. Within hätte beispielsweise vor der Übernahme-Vereinbarung mit einem Markteintritt Metas gerechnet und entsprechend reagiert.

Da der ehemalige Facebook-Konzern zuvor Withins Produktchef abgeworben habe, hätte das Start-up in Erwartung einer entsprechenden VR-App von Meta wettbewerbsfähige Strategien für Supernatural entwickelt. Diese seien durch das Übernahme-Angebot verworfen worden. Meta bestreitet hingegen eigene VR-Fitness-Pläne.

Die beiden obersten Führungskräfte – CEO Mark Zuckerberg und XR-Chef Andrew Bosworth – müssten die Entwicklung einer VR-App genehmigen. Beide sagten aber unter Eid aus, dass sie weder die Arbeit an einer Fitness-App genehmigt noch die dafür nötigen Mittel bereitgestellt hätten.

„Diese Ideen sind nie über das Diskussionsstadium hinausgekommen, haben nie die Zustimmung eines leitenden Angestellten erhalten und wurden alle aus verschiedenen Gründen als unpraktisch verworfen“, schreibt das Unternehmen in seinem aktuellen Bericht.

FTC: Beat Saber hätte zur VR-Fitness-App werden sollen

Auch das erfolgreichste VR-Spiel aller Zeiten sei laut FTC Teil von Metas VR-Fitness-Plänen gewesen. Mit Beat Saber besitzt Meta bereits ein bewegungsintensives VR-Spiel, das durchaus als eines der besten VR-Fitness-Spiele für die Quest (2) gesehen werden kann. Dennoch gilt es eigentlich als Rhythmus- oder Musikspiel. Spielende schlagen mit Lichtschwertern auf im Takt der Musik anfliegende, bunte Würfel.

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Aufgrund der Nähe zum Fitness-Genre soll es in der Vergangenheit Pläne gegeben haben, Beat Saber in eine vollumfängliche VR-Fitness-App umzuwandeln. Laut der FTC hätte das 2019 von Meta übernommene Beat Games Anfang 2021 mit der internen Planung und Präsentation des Vorhabens begonnen. Im Juni des gleichen Jahres seien die Pläne wieder auf Eis gelegt worden, da Meta beschloss stattdessen Within zu übernehmen.

Meta: Nicht in der Lage, eigene VR-Fitness-App zu entwickeln

Aus Sicht der FTC kauft Meta also lieber die Konkurrenz auf, anstatt den Wettbewerb durch eigene Innovationen anzuheizen. „Meta verfügt bereits über Ingenieure, die über die nötigen Fähigkeiten verfügen, um sowohl Beat Saber auf den Fitnessbereich auszuweiten als auch eine VR-Fitness-App von Grund auf zu entwickeln“, heißt es in dem FTC-Antrag. Diese Behauptung bestreitet Meta ebenfalls.

Laut Meta gebe es Dokumente vom Mai 2021, in denen Mitarbeitende schlussfolgern, dass Meta keine eigenen erfolgreichen VR-Fitness-Apps entwickeln könne. Das treffe auch heute noch zu. Sollte das Gericht die Within-Übernahme blockieren, sei es nach wie vor ausgeschlossen, dass Meta eine eigene VR-Fitness-App entwickeln könne.

FTC will dieses Mal alles richtig machen

Da es als besonders schwierig gilt, die Einschränkung des Potenzials eines jungen Wirtschaftszweigs durch eine Übernahme nachzuweisen, klagt die FTC nur sehr selten in solchen Fällen. Laut Bloomberg habe die Behörde einen rechtlich ähnlichen Fall im Jahr 2015 verloren. Warum geht die FTC also ein solches Risiko ein?

Meta führt mit Facebook eine der weltweit größten Social-Media-Plattformen. Mit den Übernahmen von Instagram und WhatsApp festigte der Konzern seine Vormachtstellung in diesem Bereich enorm. Die FTC sieht darin eine klare Monopolstellung und will Instagram und WhatsApp seit Längerem aus dem Konzern herausschlagen. Eine entsprechende Klage gegen das Facebook-Monopol läuft seit 2020.

Zuvor hatten die US-Behörden diese Übernahmen allerdings genehmigt. Ein Fehler, der sich nicht wiederholen soll. Deshalb nimmt die US-Kartellbehörde Metas VR-Strategie genau ins Visier.

Quellen: Bloomberg