Vive XR Elite: Warum HTCs VR-Brille erst der Anfang ist

Vive XR Elite: Warum HTCs VR-Brille erst der Anfang ist

Die Vive XR Elite ist zu teuer, um Meta Quest 2 und Co. die Stirn zu bieten. Das Gerät ist dennoch eine wichtige Kampfansage.

Die CES 2023 ist vorüber und Vive XR Elite war zusammen mit Playstation VR 2 das prominenteste Headset der Elektronikmesse. Die ersten Eindrücke der Presse und Messebesucher:innen fielen überwiegend positiv aus.

Das lässt hoffen, dass HTC nach einer langen Reihe von Hardware-Fehltritten (Vive Cosmos, Vive Pro 2, Vive Flow) endlich wieder ins Schwarze trifft und ein Gerät mit Breitenwirkung in petto hat.

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Ob dem wirklich so ist, werden wir schon bald erfahren, denn Vive XR Elite soll bereits im März in den Handel kommen.

Neuland für HTC

Ein Dämpfer, freilich, ist der Preis: In EU-Ländern ruft HTC 1.399 Euro für Headset und VR-Controller auf. Dass HTC das Gerät nachdrücklich an Verbraucher:innen vermarktet, ist ein Witz, dessen Pointe niemand versteht.

Dass HTCs Ambitionen dennoch ernst gemeint sind, zeigt sich an dem Vorhaben, eine Plattform für mobile VR-Apps am Beispiel des Meta Quest Store aufzubauen.

Im Zeitfenster des Launchs sollen über 100 VR-Apps erscheinen, darunter namhafte Software wie Demeo, The Last Clockwinder (eines der besten VR-Spiele 2022) und Virtual Desktop. Auf der CES wurde auf der Vive XR Elite zum ersten Mal die Standalone-Version des PC-VR-Grafikwunders Hubris (Test) präsentiert – um die technische Leistungsfähigkeit des Headsets zu demonstrieren. Weitere bekannte Titel sind angekündigt.

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Kachelartige Übersicht des Software-Lineups für Vive XR Elite.

Eine Übersicht der Software, die HTC für Vive XR Elite verspricht. Eine solche Bandbreite gab es noch nicht auf autarker Seite, zumindest von HTC. | Bild: HTC

Mit dieser Store-Initiative betritt HTC Neuland: Weder mit Vive Flow noch mit dem B2B-Gerät Vive Focus 3 hatte HTC versucht, eine Software-Plattform von solcher Tragweite aufzubauen, mit Fokus auf vollwertige 6-DoF-VR-Apps für Endverbraucher:innen. Dies wird aller Voraussicht nach ein einschneidenderes Ereignis für HTC und den VR-Markt werden als die erste Iteration der Vive XR Elite.

Auf dem VR-Markt herrscht wieder Wettbewerb

Das Unternehmen ebnet sich damit den Weg zum derzeit erfolgversprechendsten VR-Markt, dem autarker VR, den Meta in den vergangenen drei Jahren praktisch im Alleingang beackerte und dem Pico und HTC nun ebenfalls nacheifern.

Was sich 2020 und 2021 noch nicht einmal abzeichnete, wird 2023 Wirklichkeit: Konsument:innen werden dieses Jahr mobile VR-Apps auf drei unterschiedlichen VR-Plattformen kaufen können. Dass in diesem Bereich endlich Wettbewerb herrscht, ist eine der besten Nachrichten des Jahres. Für HTC, Entwickelnde und Endverbraucher:innen.

Dass Vive XR Elite zu teuer ist, um direkt mit Meta Quest 2 und Pico 4 zu konkurrieren, ist erst einmal nachrangig. Wichtiger ist, dass HTC nach Jahren des B2B-Fokus endlich wieder in den Ring steigt und den ersten Schritt in Richtung eines endverbraucherorientierten autarken VR-Ökosystems geht.

Die Vive XR Elite ist nur die erste Iteration einer Hardware, die später ersetzt wird. Was wirklich neu ist und ab Tag 1 beständig wachsen wird, ist die autarke Plattform selbst. Metas Quasi-Monopol ist damit nicht gebrochen, aber zumindest infrage gestellt.