Meta Quest 2 wird teurer – Weshalb das gut ist

Meta Quest 2 wird teurer – Weshalb das gut ist

Meta Quest 2 kostet ab August 100 Euro mehr. Das ist mehr als ungewöhnlich. Was steckt hinter Metas Schritt?

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Eines kann man mit Sicherheit sagen: Die Preiserhöhung überraschte alle.

Elektronik wird normalerweise günstiger, je älter sie wird. Bei Meta Quest 2 ist es umgekehrt. Bald zwei Jahre nach Erscheinen der VR-Brille wird das Basismodell mit 128 Gigabyte Speicherplatz knapp 30 Prozent teurer, ohne dass sich etwas an der technischen Ausstattung ändert.

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Die Preiserhöhung kann zum einen als Zugeständnis an die Verwerfungen des Weltmarkts und Metas eigene Probleme interpretiert werden und dazu dienen, Investoren zu beschwichtigen. Der Zeitpunkt der Ankündigung ist nicht zufällig: Meta wird heute die jüngsten Quartalsergebnisse offenlegen und rosig dürften die Zahlen nicht sein.

Zum anderen kann die Preiserhöhung auch ein Zeichen von Metas Zuversicht sein: Ein Produkt, das sich schlecht verkauft und Konkurrenz fürchten muss, erlebt normalerweise keine Preiserhöhung.

Vorbereitung auf Meta Quest 3?

Eine interessante Theorie zur Preiserhöhung vertritt der VR-Journalist David Heaney. Er denkt, dass Meta den Preis weniger im Hinblick auf ökonomische Faktoren als auf die Herstellungskosten der Meta Quest 3 erhöhte.

Das neue VR-Headset kommt Berichten zufolge Ende 2023 auf den Markt und könnte Technologien wie Face- und Eyetracking in die Produktreihe einführen. Mit einer Preiserhöhung könnte Meta die zusätzlichen Kosten abfedern und die Produktreihe finanziell nachhaltiger machen. Endverbraucher hätten nun Zeit, sich an den neuen Einstiegspreis für Metas VR-Headsets zu gewöhnen.

Ebenfalls eine Rolle spielen könnten die im August ausrollenden Meta-Accounts, mit denen die Facebook-Kontopflicht fällt. Hier könnte man spekulieren, dass Meta die Verluste, die durch den Wegfall von Nutzerdaten entstehen, in Form eines höheren Gerätepreises an die Endverbraucher weitergibt. Das Gewicht dieses Arguments ist von außen allerdings schwer zu beurteilen.

Die Preiserhöhung ist gut für die VR-Industrie

Auch wenn Meta künftig weniger Geräte absetzt und das ist aufgrund des höheren Preises zu erwarten: Für die VR-Industrie ist diese Entwicklung positiv. Ein dermaßen tiefer Einstiegspreis ist unhaltbar bei einer Technologie, die in den Kinderschuhen steckt und ihre größten Entwicklungssprünge noch vor sich hat.

Mit dem Preisdumping der letzten zwei Jahre förderte Meta unrealistische Preiserwartungen und schloss Mitbewerber vom Markt aus. Virtual Reality wird wieder teurer, aber das kommt dem Wettbewerb zugute und dürfte zu einem im Großen und Ganzen gesünderen Ökosystem führen.

Virtual Reality hat technologisch einen langen Weg vor sich. Die Kosten für Forschung, Entwicklung und Herstellung können nicht allein die Hersteller tragen. Am Ende werden und müssen die Konsumenten mit ihrem Portemonnaie entscheiden, wie schnell sich die Technologie entwickelt.