AR-Horror mit Quest (2): Hilfe, bei mir spukt's!
Heimsuchung gefällig? Mit der Mixed-Reality-App Hauntify für Oculus Quest (2) lässt ihr es in den eigenen vier Wänden spuken.
Das Spiel nutzt die Videodurchsicht der VR-Brille, mit der man den Spielbereich einzeichnet oder die physische Umgebung im Blick behält. Entwickler:innen können diesen Modus seit ein paar Monaten für Experimente mit Augmented Reality nutzen. Erste AR-Apps dieser Art sollen bis Ende des Jahres im Oculus Store erscheinen.
Ein Nachteil von Videodurchsicht-AR mit Oculus Quest (2) ist, dass das Bild schwarz-weiß und verrauscht ist. Mit Metas kommender Mixed-Reality-Brille Project Cambria wird sich das ändern: Das Gerät hat hochauflösende Farbkameras verbaut, die ein realistischeres Video-Abbild der Umgebung auf die Displays streamen.
___STEADY_PAYWALL___AR mit Oculus Quest: Wie gemacht für Horror
Schwarzweiß-Bild, Rauschen, Artefakte: AR-Horrorspielen steht diese Optik gut. Durch die VR-Brille betrachtet, hat man das Gefühl, einen Found-Footage-Horrorfilm aus Blickperspektive zu erleben.
Das dachte sich auch der Quest-Entwickler David Montecalvo und programmierte das AR-Spiel Hauntify MR. Damit sucht ihr im eigenen Haus nach Artefakten, während euch digitale Geister jagen.
Die Gespenster erscheinen an vorab definierten oder zufälligen Punkten und verfolgen euch realistisch durch die Wohnung. Je mehr Artefakte ihr sammelt, desto gefährlicher und aggressiver werden die Geister.
Hauntify MR: Nur für Geduldige
Das AR-Spiel unterstützt eine Spielfläche von bis zu 500 mal 500 Meter, die sich auf mehrere Stockwerke verteilen kann. Der Haken an der Sache: Jede einzelne Wand und Treppe muss von Hand digital so eingerichtet werden, dass das AR-Spiel um sie weiß. Nur so navigieren die Geister realistisch durch das Haus, statt durch Wände zu fliegen.
Ich habe Hauntify gekauft, um die Mixed-Reality-App selbst auszuprobieren und war ernüchtert ob der rudimentären Nutzeroberfläche und umständlichen Einrichtung. Starten und loslegen: Das liegt nicht drin.
Wer Hauntify spielen will, muss sich erst durch Textwände aus Anweisungen arbeiten. Im eigentlichen "Baumenü" lasst ihr anschließend digitale Wände verschiedener Größe erscheinen und legt diese passgenau über eure physischen Wände. Dummerweise lässt sich die Größe der Blöcke nicht anpassen. Selbst für kleinere Wohnungen ist der Einrichtungsaufwand beträchtlich, sodass ich nach einer Weile entnervt aufgegeben habe.
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In Zukunft: Automatische Raumerkennung
Immerhin lassen sich die digitalen Grundrisse samt Spawnpunkte für Artefakte und Geister speichern, sodass man nicht jedes Mal von Neuem beginnen muss. Dafür müsst ihr den Boden in eurem Startraum dauerhaft mit einem Kreuz und Pfeil markieren, etwa per Klebeband. Auch das ist lediglich eine Notlösung.
Ich für meinen Teil warte noch etwas ab, bis das Interface gereift ist oder elegantere Lösungen erscheinen.
Die gute Nachricht: Früher oder später dürfte Oculus Quest (2) oder Project Cambria in der Lage sein, die Architektur eigenständig zu erkennen. Ein Spaziergang durch die eigene Wohnung könnte dann reichen, um ein einfaches 3D-Abbild der Räumlichkeiten zu erstellen.
Wer Hauntify ausprobieren will, kann die AR-App via Sidequest kaufen und installieren (Sideloading-Anleitung). Der Preis beträgt 5 Euro.
Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.
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