Teams: Microsoft bringt Metaverse-Update mit VR und AR
Rund eine Woche nach Facebooks großer Meta-Show zieht Microsoft nach: Die weitverbreitete digitale Kollaborations-Plattform Teams kommt ab nächstem Jahr mit Avatar-Unterstützung und VR-Meeting-Räumen.
Lange ist’s her, dass Microsoft eine größere VR- oder AR-Ankündigung hatte. Genauer: Im Februar 2019 stellte der Konzern die neue AR-Brille Hololens 2 vor, im Februar 2021 folgte die XR-Infrastrukturplattform Mesh für die Mixed Reality, die Microsoft-Chef Satya Nadella einst als "ultimativen Computer" bezeichnete.
Mit dem VR- und AR-Update für Teams holt Microsoft jetzt einen echten Hammer raus: Teams gehört zu den meistgenutzten digitalen Kollaborations-Plattformen in Unternehmen und profitiert enorm vom mobilen Arbeitstrend seit der Corona-Pandemie.
Wenn es um die Verbreitung von VR und AR im Arbeitskontext geht, hat Microsoft mit Teams also einen starken Hebel am Start. Viel stärker als der Wettbewerb Horizon Workrooms von Meta, das erst vor wenigen Tagen mit fantasievollen Zukunftsvisionen den Aufbruch ins Metaverse verkündete.
Teams XR startet mit Avataren
Das XR-Update für Teams soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres als Beta-Version erscheinen und kompatibel sein mit allen gängigen Teams-Geräten wie PCs und Smartphones – und ab dann auch mit VR-Brillen und Microsofts AR-Brille Hololens.
Teams-Nutzer:innen können sich digitale Avatare erstellen, die in herkömmlichen Videokonferenzen als animierte 2D-Versionen erscheinen oder in VR und AR als 3D-Personen. Neben den Avataren bietet Microsoft immersive Meeting-Räume an, in die für die Zusammenarbeit Office 365-Services integriert sind.
In den 3D-Umgebungen gibt es interaktive Elemente für die Avatare, Microsoft zeigt etwa Whiteboards – und eine Tischtennisplatte. Auf fotorealistische Versuche für die Avatare verzichtet Microsoft, stattdessen erscheinen die digitalen Abbilder in einem eher abstrakten Comic-Gewand mit simulierter Mimik.
Die Mimik bildet Microsoft laut eigenen Angaben KI-gestützt anhand der Sprache nach. Fortschrittliche Versionen der Avatare könnten zu einem späteren Zeitpunkt per Kamera und über das Tracking von VR- und AR-Brillen realistischer gerendert und animiert werden, stellt Microsoft in Aussicht.
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Das Metaverse-Wettrennen ist eröffnet
Anders als Alphabet-Chef Sundar Pichai, der bei einer Investorenkonferenz über die Zukunft von VR und AR bei Google sprach, benutzt Microsoft explizit das Wort "Metaverse" im Kontext des Teams-Updates. Allerdings distanziert sich der Konzern ausdrücklich vom Sci-Fi-Roman "Snow Crash", der den Begriff und die damit verbundene Vision einer alltäglichen digitalen Zwischenwelt prägte, ähnlich weitreichend, wie Meta sie vergangene Woche skizzierte.
Stattdessen definiert Microsoft das Metaverse als "dauerhafte, digitale Welt, die mit vielen Aspekten der physischen Welt verbunden ist, darunter Menschen, Orte und Dinge" und fokussiert auf den Business-Kontext.
"Das Metaversum ermöglicht gemeinsame Erlebnisse in der physischen und der digitalen Welt. Während Unternehmen ihre digitale Transformation beschleunigen, kann das Metaversum Menschen dabei helfen, sich in einer digitalen Umgebung zu treffen, Meetings durch den Einsatz von Avataren komfortabler zu gestalten und die kreative Zusammenarbeit von überall auf der Welt zu erleichtern", schreibt Microsoft.
Als ersten Partner für Teams XR stellt Microsoft die Beratungsfirma Accenture vor: Angestellte im mobilen Büro können sich in einer Reihe VR-fähiger virtueller Meeting-Räume begegnen, die abseits von Geschäftsterminen auch als soziale Treffpunkte für zufällige Begegnung dienen sollen.
Weiterlesen über das Metaverse:
- MIXEDCAST #271: Mit Meta ab ins Metaverse
- Metaverse: So realistisch sollen Avatare werden
- Horizon Home: Facebooks neues Metaverse-Wohnzimmer
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