Übernahme: Apple kauft VR-Unternehmen NextVR
Mit NextVR könnte Apple entweder das eigene XR-Portfolio erweitern - oder einfach nur schon vorhandene Streaming-Dienste verbessern.
Die zuvor schon als im Verzug gemeldete Übernahme von NextVR durch Apple ist jetzt offiziell. Die Übernahmesumme soll bei 100 Millionen US-Dollar liegen, bestätigt ist diese allerdings nicht.
Seit 2014 beschäftigt sich NextVR intensiv mit immersiven Live-Streams in 3D und mit bis zu 360-Grad direkt in die VR-Brille (Vergleich). In der gleichnamigen Streaming-App gibt es unter anderem Inhalte der NBA und der US-Wrestling-Organisation WWE. Zuvor arbeitete NextVR seit 2009 an Streaming-Algorithmen speziell für 3D-Inhalte.
___STEADY_PAYWALL___Nach anfänglich großzügigen Förderungen durch Investoren mit rund 115 Millionen US-Dollar ging NextVR seit Anfang 2019 langsam die Puste aus - 50 der rund 130 Angestellten mussten gehen.
Aufgrund des deutlich langsamer als erwarteten VR-Marktwachstums konnte der teils kostenpflichtige Streaming-Service nicht die erhofften Einnahmen erzielen. Vor den Entlassungen scheiterte eine weitere Finanzierungsrunde.
Neben Oculus Quest unterstützt(e) NextVR die VR-Brillen Samsung Gear VR, Playstation VR, Google Daydream, Oculus Go, Oculus Rift (S) sowie via Steam HTC Vive, Valve Index und Windows-VR.
Was plant Apple mit NextVR?
Apple äußert sich nicht zum Plan, der hinter der NextVR-Übernahme steht. Als gesichert gilt, dass sich der Tech-Konzern intensiv mit AR-Brillen befasst. Möglicherweise könnten NextVRs Streaming-Algorithmen für Video-Übertragungen in eine AR-Brille eingesetzt werden. Seit Jahren pusht Apple außerdem Augmented Reality mit dem Smartphone.
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Ebenso gut ist es möglich, dass die NextVR-Übernahme rein gar nichts mit XR zu tun hat. Die Streaming-Technologie des Unternehmens, gerade die Patente und das Know-how der Ingenieure, könnte Apple generell bei der Optimierung von Streaming-Angeboten helfen. NextVR entwickelte auch eigene Kameratechnologie.
Mit NextVRs Service jedenfalls scheint es nicht oder zumindest nicht unverändert weiterzugehen. Das Unternehmen hat die sonst sehr regen Aktivitäten bei Twitter eingestellt, auch die Webseite ist bis auf die Startseite deaktiviert.
Auf der verbliebenen Seite dankt das Unternehmen Partnern und Fans für die Mithilfe beim Aufbau der NextVR-Plattform. Das Unternehmen bewege sich jetzt in eine neue Richtung. Das klingt nach Abschied vom VR-Streaming - und das wäre ein Verlust für die VR-Szene.
Was Apple mit NextVR vorhaben könnte, diskutieren wir ausführlich im MIXED.de Podcast #192.
Quelle: Bloomberg
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