Facebook-Rauswurf: Oculus-Gründer stand vor verschlossenen Türen
Oculus-Gründer Palmer Luckey war lange Zeit das Aushängeschild der VR-Industrie. Als bekannt wurde, dass er den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump unterstützt, fiel er bei Facebook und Arbeitskollegen in Ungnade und wurde schließlich gefeuert. Der Tech-Journalist und Autor Steven Levy bringt neue Details über den Rauswurf ans Tageslicht.
Im September 2016 kam heraus, dass Luckey eine Pro-Trump-Organisation finanziell unterstützte. Der US-Präsidentschaftswahlkampf war in vollem Gang und die Medien stürzten sich auf die Geschichte.
Der Oculus-Gründer wurde über Nacht zur Persona non grata: Die Facebook-Belegschaft zeigte sich befremdet und Entwickler drohten, nicht mehr für Oculus zu entwickeln, wenn Luckey seinen Job behält.
___STEADY_PAYWALL___Zuckerberg schrieb Luckeys Entschuldigung
Eine wenig später veröffentlichte Stellungnahme Palmer Luckeys, in der sich der junge Erfinder entschuldigt und behauptet, für den libertären Politiker Gary Johnson stimmen zu wollen, sei in Wirklichkeit von Facebook-Chef Mark Zuckerberg geschrieben worden, schreibt Levy in seinem neuen Buch "Facebook: The Inside Story" (Amazon-Link).
Der Oculus-Gründer wurde mundtot gemacht, durfte sich nicht mehr auf dem Facebook-Campus blicken lassen oder mit Kollegen sprechen, bis die Wahlen vorbei waren. Der Entwicklerkonferenz Oculus Connect 3 blieb er auf Anweisung von Facebooks Chefetage fern.
Nach Trumps Wahlsieg sei Luckeys Rückkehr umöglich gewesen, schreibt Levy. Der Autor deutet an, dass Facebook ihn nur deshalb nicht auf der Stelle entließ, weil der Oculus-Gründer Anfang 2017 im Rechtsstreit gegen Zenimax im Sinne Facebooks aussagen musste. Luckey habe sich gut auf den Gerichtsprozess vorbereitet, in der Hoffnung, zu Oculus zurückzukehren und an Virtual Reality weiterzuarbeiten. Doch es kam anders.
Luckey zeigt Militärbegeisterung
Laut Oculus' ehemaligem CEO Brendan Iribe habe man sehr gründlich geschaut, welche Rolle Luckey nach jener Politaffäre noch bei Oculus einnehmen könnte. Luckey bewarb sich in jeder Oculus-Abteilung, doch keine hatte Platz für ihn. Im März 2017 wurde Luckey gefeuert. Iribe selbst nahm Ende 2018 nach einem internen Zerfwürfnis über die Ausrichtung der Oculus-Technologie ebenfalls den Hut bei Facebook.
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Der militärbegeisterte Luckey hatte sich schon vor der Trump-Enthüllung bei Kollegen unbeliebt gemacht. Levy schildert einen Vorfall, bei dem Luckey mit seinem Militär-Humvee auf dem Campus aufkreuzte. Das Gefährt hatte Maschinengewehr-Replikas angebracht, sodass Angestellte die Polizei riefen. Dieser Fauxpas habe seinem Facebook-Ruf nachhaltig geschadet, schreibt Levy.
Seiner Leidenschaft für das Militär blieb Luckey dennoch treu: Heute entwickelt der Oculus-Gründer mit seinem Startup Anduril Technologie fürs US-Militär.
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