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Je realistischer Spiele werden, desto aufwendiger wird deren Entwicklung. Das gilt insbesondere für die Grafik. Um das Erstellen hochdetaillierter 3D-Modelle zu beschleunigen, griff ein polnisches Entwicklerstudio auf 3D-Hochleistungsscanner zurück.
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The Farm 51 entwickelte Titel wie Get Even, World War 3 und jüngst Chernobylite. Für den Militärshooter mit Weltkriegsschauplatz entschied sich das Studio gegen den Einsatz von Photogrammetrie, das bei den anderen beiden Spielen zum Einsatz kam.
Die Entwickler nutzten stattdessen 3D-Streifenlichtscanner des luxemburgischen Unternehmens Artec3D und scannten für das Spiel Menschen, Uniformen, Waffen und Fahrzeuge ein.
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Ein menschlicher Körper wird in Echtzeit eingescannt. BILD: The Farm 51
Deutlich geringerer Zeitaufwand
Für den Scanvorgang umkreisen sie mit den Geräten schrittweise das zu scannende Objekt oder drehen es im Kreis. Das Streifenlicht projiziert ein Gittermuster auf das Objekt und hilft dem Scanner so, die räumliche Tiefe zu messen. Dabei werden selbst kleinste Fehler und Unebenheiten erfasst. Beim anschließenden Digitalisierungsprozess wurde das Studio von Artec3D unterstützt.
„Mit der Streifenlichttechnik verkürzt sich die Zeit im Vergleich zur manuellen Erstellung eines 3D-Modells erheblich“, sagt ein Entwickler des polnischen Studios.
Nach dem rohen 3D-Scanning werden die 3D-Modelle im Computer bereinigt und einem Charakterdesigner übergeben, der daraus mithilfe einer speziellen Software ein High-Poly-Modell erstellt und nachbearbeitet. Danach wird die Zahl der Polygone reduziert und das 3D-Modell texturiert.
Submillimetergenaues 3D-Scanning
Aus animationstechnischen Gründen entschied sich das Team, die 3D-Modelle nachträglich selbst zu texturieren. Das 3D-Scanning half dennoch bei der Beschleunigung der Arbeitsprozesse.
„Bei der Produktion der High-Poly-Version eines Objekts verringert sich der Zeitaufwand von mehreren Tagen auf wenige Stunden und manchmal sogar noch weniger“, sagt ein Entwickler.
The Farm 51 setzte für das 3D-Scanning die Geräte Artec Space Spider und Artec Leo ein. Space Spider kam bei der Erfassung kleinster Objekte zum Einsatz, da der Scanner Oberflächen mit bis zu 0,05 Millimeter Genauigkeit erfasst. Damit scannte das Studio kleine Beutel, Stiefel, Helme und winzige Details auf verschiedensten Objekten und Oberflächen ein.
Die 3D-Scanner erfassen selbst feinste Details. BILD: The Farm 51
Artec Leo ist ein kabelloses Gerät, das eine Punktgenauigkeit von 0,1 Millimeter bietet und in Echtzeit arbeitet: Nutzer sehen auf einem integrierten Bildschirm, welche Bereiche noch unvollständig sind und nachgescannt werden müssen. Mit Artec Leo scannte das Studio Gesichter und Körper, verschiedenste Waffen und ganze Autos ein.
Für Heimanwender sind die Hochleistungsscaner leider (noch) nicht gedacht. Sie kosten beide jeweils circa 20.000 Euro.
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