Wissenschaftler wollen Indikator für VR-Übelkeit gefunden haben

Wissenschaftler wollen Indikator für VR-Übelkeit gefunden haben

Warum wird manchen VR-Brillenträgern beim kleinsten Anflug künstlicher Fortbewegung übel, während andere selbst die härtesten virtuellen Drehungen vergnügt wegstecken? Eine neue Studie zeigt, dass es mit der individuellen Balancefähigkeit zu tun haben könnte.

Forscher der Universität Waterloo untersuchten 30 Probanden zwischen 18 und 30 auf VR-Übelkeit. Vorab prüften sie, wie lange ein Proband nach einer Blickfeldveränderung schwankte. Diese Reaktionszeit maßen sie bei sensomotorischen Tests wie beispielsweise einer Balanceübung.

Bei den Tests wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt. Der wichtigste Faktor ist laut den Forschern das beschriebene Schwanken: Wer stärker schwankt, soll weniger anfällig für VR-Übelkeit sein.

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Anhand der bei der Voruntersuchung gewonnenen Daten prognostizierten sie anschließend für jeden einzelnen Probanden das Risiko für und den Härtegrad der VR-Übelkeit. Provoziert wurde diese mit einer VR-Simulation, bei der die Teilnehmer schwerelos im Raum schwebten.

Laut den Wissenschaftlern funktioniert das Vorhersageverfahren: Es bestehe ein Zusammenhang zwischen VR-Übelkeit und wie ein Mensch über Blicke die Balance hält. Die aktuelle Genauigkeit der Vorhersage liegt bei 37 Prozent, was laut der Forscher in etwa auf Augenhöhe mit Echtzeit-Prognosen ist beispielsweise anhand der Herzfrequenz.

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Mit einem verfeinerten Vorhersagealgorithmus sei es möglich, die Toleranz für VR-Übelkeit vorab zu erkennen und die VR-Erfahrung entsprechend anzupassen.

"Wenn wir diese Toleranz im Vorfeld kennen, können wir gezielte Gegenmaßnahmen entwickeln, die die Übelkeit reduzieren oder sogar verhindern", sagt der Untersuchungsleiter und Neurowissenschaftler Michael Barnett-Cowan. Für den Fortschritt von VR sei es entscheidend, dass man verstehe, wer von VR-Übelkeit betroffen ist und wie man diesen Personen helfen könne.

Das vollständige Papier wurde im Journal für Neurophysiologie veröffentlicht und ist hier einsehbar (Bezahlschranke).

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