Wie euch Meta Metaverse-Sneaker verkaufen könnte

Im Metaverse überschneiden sich Shopping-Systeme und Werbeanzeigen und die Individualisierung nimmt zu. So könnte Meta neue und größere Umsatzströme erschließen - insbesondere dann, wenn der Konzern das Digitale per AR zunehmend in die Realität integriert.
Ein 2019 genehmigtes Patent "Bestimmung des Aussehens von Objekten in einer virtuellen Welt auf der Grundlage des Sponsorings von Objektaussehen" von Meta beschreibt ein Werbesystem, das euch auf eure Vorliebe abgestimmte Produktdesigns in einem virtuellen Store anzeigt.
Individuelle VR-Werbewelten
Im Klartext heißt das: Ihr wandert gemeinsam mit euren Metaverse-Freund:innen in einen virtuellen Store, dessen Aufbau für alle gleich ist. Aber: Ihr seht unterschiedliche Produkte, passend zu euren individuellen Vorlieben.
AR-Mode: Digitale Güter in der Realität
Jetzt stelle man sich vor, dass der Sneaker gar nicht mehr real produziert werden müsste, sondern stattdessen per Augmented Reality die digitale Nutzung in die Realität überführt wird. Menschen könnten maßgeschneiderte "Platzhaltersneaker" aus dem 3D-Drucker tragen, auf die per AR-Brille das favorisierte Design projiziert wird.
Das könnte neue Modetrends auslösen, wäre wahrscheinlich ressourcenschonender und dürfte insbesondere bei nachrückenden Generationen Anklang finden, die sich mit ihrer digitalen Identität mindestens ebenso stark identifizieren wie mit ihrer realen Existenz (höre dazu: MIXEDCAST #274 - Metaverse-Trolle).
"Es ist ein interessantes Gedankenexperiment, wenn man einen Tag herumläuft und sich denkt: Wie viele Dinge in meinem Leben müssen gar nicht physisch existieren und könnten leicht durch ein digitales Hologramm ersetzt werden in einer Welt mit einer [Tech-] Brille", sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg im Sommer 2021. "Das ist Teil der Metaverse-Vision, dass wir viele digitale Güter haben wie unter anderem digitale Kleidung."
Auch das oben beschrieben VR-Shop-Werbesystem könnte mit Augmented Reality auf reale Läden ausgeweitet werden: Man betritt einen physischen Laden und bekommt digitale Güter präsentiert.
Allerdings dürfte in einem so fortschrittlichen Sci-Fi-Szenario der physische Shop in vielen Fällen einfach ausgedient haben. Und es gibt unzählige Fragezeichen bei diesem Beispiel: Die notwendige Technologie existiert nicht, und ob diese Konzepte selbst bei jungen Menschen auf Akzeptanz treffen, ist nicht absehbar. Letztlich würden individuelle digitale Welten, die in die gemeinsame Realität integriert sind, das soziale Miteinander massiv verändern und womöglich spalten. Was sehen die Menschen, die nicht partizipieren wollen an der Mixed Reality - eine dröge Realität, wie sie Keiichi Matsuda visualisierte?
Vielleicht startet Zuckerberg genau wegen dieser Komplexität mit einem Fokus auf die Virtual Reality. Dort ist die Vielfalt an Umgebungen überschau- und kontrollierbar. Entsprechende Konzepte und Systeme können so leichter erprobt und etabliert, Nutzer an sie gewöhnt und in das Ökosystem integriert werden - bevor dann die weitere Expansion des Metaversums in die Realität technisch möglich und sozial durchsetzbar ist.
Weiterlesen über das Metaverse:
- Microsoft kauft Activision Blizzard - Gaming- und Metaverse-Expansion
- Second Life: Ab ins Metaverse: Gründer will es noch mal wissen
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