Virtual Reality: Japanische Forscher scannen ganze Häuser für die VR-Brille ein

Virtual Reality: Japanische Forscher scannen ganze Häuser für die VR-Brille ein

Japanische Computer-Wissenschaftler arbeiten an einem Verfahren, mit dem ganze Häuser für Virtual Reality aufbereitet werden können.

Ein japanisches Forscher-Team der Universität in Nagoya arbeitet an "Building-Scale VR", einem System, das automatisiert begehbare und authentische 3D-Karten von Räumen erstellen kann.

Ein mobiler Roboter ist mit einem Laser-Scanner und einer RGB-Tiefenkamera ausgerüstet und fährt den Raum ab. Dabei sammelt er Daten über die Struktur und Beschaffenheit des Raumes und generiert aus ihnen eine 3D-Punktewolke. Zusätzlich zeichnet er die Umgebung mit einer weitwinkligen 4K-Kamera visuell auf, um die Punktewolke texturieren zu können.

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Der Roboter erkennt anhand einer vorgegebenen Raumkarte sogar einzelne Objekte - zum Beispiel einen Tisch - und scannt sie ein, indem er sie umkreist. Die gesammelten Daten werden im letzten Schritt in einer 3D-Karte zusammengeführt und modelliert. Einzeln eingescannte Objekte können frei in der digitalen Version des Raumes platziert werden und sind potenziell interaktiv.

Realer Raum virtuell aufbereitet fürs Katastrophentraining

Die Japaner entwickeln das Scan-Verfahren für einen ganz bestimmten Zweck: Die fotorealistisch anmutenden Modelle sollen als virtuelle Trainingszimmer dienen, in denen Bewohner des realen Gegenstücks lernen, wie sie sich in Katastrophenszenarien verhalten sollten. Die Forscher erweiterten dafür mit einigen Tricks das Standard Room-Scale-Tracking der VR-Brille HTC Vive, sodass sich Nutzer mit einem Rucksack-PC frei durch die eingescannte Wohnung und von Raum zu Raum bewegen können.

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In zukünftigen Experimenten sollen größere und komplexere Räume wie Museen oder Büchereien eingescannt werden. Außerdem sollen sich mehrere Personen gleichzeitig durch die Scans bewegen können. Die Wissenschaftler vermuten anhand psychologischer Forschungen, dass das VR-Training ebenso effektiv wie eine reale Schulung sein könnte. Weitere Informationen zum Projekt stehen hier.

Über das Katastrophentraining hinaus wären solche 3D-Modelle in vielen Anwendungsszenarien spannend, beispielsweise um Erinnerungen an frühere Wohnorte oder Einrichtungen virtuell zu konservieren oder als Umgebung für Virtual-Reality-Meetings mit Freunden und Familie.

Besonderes Interesse dürfte die Immobilienwirtschaft haben, die bereits an ähnlichen Verfahren bastelt. Zum Beispiel stellt das Unternehmen Matterport Maklern eine 3D-Kamera zur Verfügung, die auf Knopfdruck 3D-Scans erstellt. Das Unternehmen kooperiert mit Google für immersivere Streetview-Aufnahmen.

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