Virtual Reality: 500 Millionen US-Dollar für die Metaverse-Infrastruktur

Virtual Reality: 500 Millionen US-Dollar für die Metaverse-Infrastruktur

Das UK-Unternehmen Improbable mit Sitz in London und San Francisco entwickelt die Online-Infrastruktur, auf deren Basis eines Tages die Matrix laufen könnte. Mit Investorengeldern weit über 500 Millionen US-Dollar hat das Unternehmen jetzt ein außergewöhnlich hohes Finanzpolster aufgebaut.

Improbable gehört damit zu den am besten finanzierten Unternehmen der Virtual- und Augmented-Reality-Branche. Zum Vergleich: im ersten Quartal 2017 flossen insgesamt 200 Millionen US-Dollar Investorengelder in die gesamte Branche.

Die Geldgeber von Improbable scheinen davon auszugehen, dass sie bei dem Unternehmen auf Gold gestoßen sind. Der Gesamtwert des Unternehmens wird laut Bloomberg auf eine Milliarde US-Dollar geschätzt.

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Der Erfolg von Improbable ist nicht an die VR- und AR-Branche geknüpft. Die Software "SpatialOS" ist für herkömmliche 2D-Anwendungen ebenso nützlich wie für große VR-Welten. Eine Reihe von 2D- und VR-Apps nutzen sie bereits als Grundlage für die eigene Netzwerkinfrastruktur, unter anderem die Social-App "Metaworld".

Seit rund fünf Jahren entwickelt Improbable die Cloud-basierte Infrastruktur für 3D-Inhalte, die sowohl für Virtual als auch Augmented Reality wegweisend sein könnte. Denn SpatialOS ist darauf ausgerichtet, komplexe Simulationen im virtuellen Raum flüssig und in Echtzeit zu berechnen.

Dazu gehört bei VR-Simulationen, dass Kopfbewegungen, Gesten und Gegenstände ohne spürbare Verzögerungen synchronisiert werden. Das ist die Grundvoraussetzung für glaubhafte soziale Interaktion in der Virtual Reality.

Als Beispiel: Möchten zwei Avatare zeitgleich an einem virtuellen Objekt arbeiten, ist das nur möglich, wenn beide Nutzer das Objekt an der gleichen Position sehen. Sind die beiden Nutzer nicht exakt synchron, ist die Kollaboration und Kommunikation unmöglich oder zumindest nicht sinnvoll. Dieser Grad an Komplexität bedarf neuer Ansätze beim Aufbau virtueller Welten.

Laut Tim Sweeney ist die Technologie, die es für die Schaffung eines Metaverse bräuchte, gar nicht so weit entfernt.

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Improbable verspricht enorme Skalierbarkeit

Die Besonderheit an SpatialOS ist, dass das potenzielle Metaverse-Betriebssystem diese latenzfreie und exakte Synchronisation auch dann noch garantiert, wenn tausende virtuelle Welten von hunderttausenden Nutzern bewohnt werden, die in Echtzeit miteinander interagieren.

Die virtuellen Welten sollen dauerhaft Bestand haben, sodass sich beispielsweise groß angelegte Online-Schlachten über Wochen, Monate oder gar Jahrzehnte erstrecken könnten.

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"Wir arbeiten für eine Zukunft, in der kollaborative virtuelle Welten und Simulationen von unglaublicher Größe allgegenwärtig sind", schreibt Improbables Herman Narula im Blog des Unternehmens. "Wir glauben, dass das ebenso spannend und wichtig ist wie die Arbeit an künstlicher Intelligenz oder dem Internet der Dinge."

Spiele sollen in Zukunft in "massive Welten" wachsen und ein breiteres Publikum erreichen. "Es ist unser Ziel, die kritischen technischen Probleme zu lösen und diese Zukunft zu ermöglichen." Die Skalierbarkeit, die Improbable verspricht, dürfte auch das entscheidende Argument bei den Verhandlungen mit Investoren gewesen sein.

Die Investitionsrunde wird angeführt vom japanischen Medienkonzern Softbank. Die Risikokapitalgeber von Andreessen Horowitz und Horizons Ventures beteiligen sich erneut, nachdem sie bei der ersten Investitionsrunde im März 2015 über 22 Millionen US-Dollar schon Kapital beisteuerten.

Die Beta-Version von SpatialOS stellt Improbable Entwicklern kostenlos zur Verfügung.

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| Featured Image: Improbable | Via: Bloomberg