Valve Index Tests: So urteilt die US-Presse

Bei einem Treffen in Valves Hauptquartier durften ausgewählte US-Pressevertreter Valves VR-Brille Index testen. Ich fasse für euch die wichtigsten Eindrücke zusammen.
Valve geht davon aus, dass Virtual Reality für den Massenmarkterfolg drei Voraussetzungen erfüllen muss: Die Hardware muss erschwinglich und leicht zu nutzen sein und eine möglichst hochwertige VR-Erfahrung bieten.
Valve will sich primär um die Qualität kümmern, Mitbewerber sollen die anderen Punkte abdecken. Diese Botschaft dürfte sich an Oculus richten, das derzeit auf Preis und Komfort fokussiert statt Highend-Technologie.
In jeder Hinsicht Highend
Premium-Brille mit Premium-Preis
Bieten die Index-Controller Mehrwert?
Die Index-Controller seien insgesamt gut, mit 300 Euro aber recht teuer. Die Handcontroller werden zwar an die Hand geschnallt, man muss sie also nicht aktiv halten, aber völlig ausblenden könne man sie deshalb nicht.
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Auch er hatte Probleme mit dem Fingertracking, die nach einer Konfiguration und circa 15 Minuten Training behoben waren. Offenbar müssen die Controller nach jedem Nutzerwechsel neu eingestellt werden.
Insgesamt sei ihm noch nicht klar, welche Vorteile die Index-Controller gegenüber Oculus Touch hätten. Das müsse eigens dafür entwickelte Software zeigen.
Ein großer Qualitätssprung
UploadVR lobt zuallererst, dass man den Augenabstand (IPD) per Regler anpassen kann - anders als bei Oculus Rift S. Der Qualitätssprung bei Bild und Ton sei "gewaltig" im Vergleich zu HTC Vive und Vive Pro.
Die Linsen hätten keinen Fresnel-Schliff und zeigten deshalb keine Lichtblitzer - diese Aussage steht im Widerspruch zu den Beobachtungen von Road to VR (siehe oben). Besonders gefiel dem Tester der große Schärfebereich der Linsen sowie das weitere Sichtfeld. Die zahlreichen Verbesserungen machten das VR-Erlebnis in Summe deutlich besser.
Das Fazit des Testers: Der qualitative Sprung von Vive Pro auf Valve Index sei ähnlich groß wie jener von HTC Vive auf Vive Pro. Valves VR-Brille sei in Sachen Komfort und Qualität beiden Geräten in jeder Hinsicht überlegen.
Hyperbewusst dank 144 Hz
Die höhere Bildwiederholrate und die geringere Pixel-Reaktionszeit von Valve Index verändere die Wahrnehmung der VR-Welt komplett, meint Norman Chan von Tested (siehe Video unten).
Der Redakteur wagt einen interessanten Vergleich: Mit anderen VR-Brillen wirke das VR-Erlebnis, als sei man schläfrig. Mit Index hingegen, als habe man gerade einen Kaffee getrunken.
Chan bezeichnet diesen Zustand als "hyperbewusst": Die Immersion in der VR-Welt soll von der flüssigen Darstellung deutlich profitieren. Es sei schwierig, zu älterer Technik zurückzukehren.
Die Valve Index biete insgesamt ein schärferes Bild als Vive Pro mit einem minimalen Fliegengittereffekt, komme jedoch in Sachen Auflösung nicht an HP Reverb heran. Unschärfe bei Bewegungen konnte Chan nicht ausmachen.
Die Soundqualität der Lautsprecher sei fantastisch und nicht mit herkömmlichen Kopfhörern vergleichbar: Man habe das Gefühl, man sei von Klang umgeben und stehe in einem Raum. Die Lautstärke sei fast schon zu laut, dennoch könne man die Umgebung noch verstehen.
Verhaltener fällt die Reaktion bei den Index-Controllern aus: Chan ist noch nicht sicher, ob sie Oculus Touch überlegen sind.
Sowohl die VR-Brille als auch die Controller seien noch nicht die nächste VR-Generation, aber ein solides Upgrade auf VR 1.5. Valve Index erfülle die Erwartungen, die Vive Pro vor einem Jahr enttäuscht habe.
Titelbild: Valve, Quellen: Road to VR, Tom's Hardware, Ars Technica, UploadVR, Tested
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