US-Soldaten sollen bald mit AR-Visor kämpfen

Die mit Microsoft entwickelte AR-Brille IVAS hat einen wichtigen Test bestanden. 2021 soll sie zum ersten Mal bei Militäreinsätzen Verwendung finden.
Mehr als zwei Jahre lang arbeitet die US-Armee schon an der Militärversion von Microsofts AR-Brille Hololens. Mehr als 25 Tests mit mehr als 1.000 Beteiligten wurden durchgeführt, zuerst von Verbänden (circa 10 Mann) später von Zügen (circa 50 Mann).
Der bislang wichtigste und größte Test fand im Oktober statt: Eine Kompanie (bis zu 250 Mann) unterzog die AR-Brille auf dem Gelände der Militärbasis Fort Pickett einem ersten Härtetest.
Hochgerüstetes AR-Sehen

Soldaten mit IVAS-Brille sichern einen Schützengraben. | Bild: US Army
Die AR-Funktion kommt gut an. "Ich kann die ganze Kompanie auf einer Karte sehen. Für mich als Kompanieleiter ist das großartig, weil dadurch viel Mutmaßen überflüssig wird", sagt Leutnant Nicholas Christopher gegenüber Army Times. "Es gibt viel verbale Kommunikation über Funk, die nicht mehr nötig ist. Das System ist solide. Ich kann voraussehen, welch großen Einfluss das auf unsere Kampfweise haben wird."
Ein lukrativer Deal
Läuft alles nach Plan, werden für den nächsten größeren Testlauf 1.600 Einheiten hergestellt. Weitere Härtetests sollen unter erschwerten Bedingungen in der Eiseskälte Alaskas und im Dschungel von Puerto Rico oder Panama durchgeführt werden.
Trotz zahlreicher Probeläufe wird es noch eine Weile dauern, bis AR-Ausrüstung ein Standardkampfmittel des US-Militärs wird: Das erste IVAS-Gerät soll Ende 2021 zum Einsatz kommen.
Sollte sich das AR-System bewähren, liegt wesentlich drin: Der 480 Millionen-Dollar-Vertrag mit dem US-Militär sieht eine Lieferung von 40.000 AR-Brillen seitens Microsoft vor. Sie sind hauptsächlich für Spezialeinheiten, die Infanterie, Aufklärer und Pioniere gedacht.
Nach Bekanntgabe des Vertrags Ende 2018 stieß der Deal bei einer Gruppe von Microsoft-Ingenieuren auf Widerstand: Sie protestierten gegen den Einsatz von AR-Technologie im militärischen Kontext. Die Microsoft-Führung ließ sich davon nicht beirren und bot den Angestellten an, das Projekt zu wechseln.
Quelle: Army Times, Titelbild: US Army
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