Digitale Zeitreise: Ausblick auf die AR-Zukunft

Die Zeit zerstört alles, heißt es in Gaspar Noés Film "Irréversible". Mit Augmented Reality könnte man die Zeit zumindest visuell zurückdrehen. Wie das gehen könnte, zeigt das Experiment eines japanischen AR-Entwicklers.
Nicht nur wir verändern uns mit der Zeit, auch die Umgebung tut es. Wer an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt, weiß, wie schnell sich altbekannte Gegenden wandeln können: Geschäfte, Häuser, ja ganze Komplexe können verschwinden und wo früher vielleicht eine Wiese war, steht jetzt ein Hochhaus.
Gewöhnt man sich an den neuen Anblick - und das passiert recht schnell - so verblasst die Erinnerung an den früheren Zustand. Oft genug weiß man nicht einmal mehr, wie die Straße, das Einkaufszentrum oder der Park früher ausgesehen haben und ein Teil der Kindheit ist damit unwiederbringlich verloren.
Eine Tokioter Straßenecke wird digital wiederbelebt
AR-Zeitreisen: Keine Science-Fiction
Natürlich muss man eine Fassade zuerst einscannen, um sie für derartige Zwecke nutzen zu können. Dank der fortschreitenden Digitalisierung der Welt dürfte dies in Zukunft kein großes Hindernis mehr darstellen: Kartendienste wie Google Maps und Apple Maps werden immer akkurater in der 3D-Rekonstruktion realer Orte und dank Smartphones mit Lidar-Scanner wird es zunehmend leichter, eigenständig Objekte und Straßenecken in 3D zu scannen und auf diese Weise digital zu verewigen.
Was noch fehlt, ist eine AR-Brille, die Orte erkennt und passende 3D-Modelle automatisch darüberlegt. Eine solche Software ist keine Zukunftsmusik mehr, wie Techpilot beweist. Der verlinkte 3D-Scan des Kanda Shokudou Diners diente als Vorlage für die Tokioter AR-Zeitreise.
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