Tech-Riese Tencent steigt ins VR-Geschäft ein – Bericht

Tech-Riese Tencent steigt ins VR-Geschäft ein – Bericht

Tencent will angeblich ins Metaverse-Rennen einsteigen und plant zu diesem Zweck eine erste große Übernahme.

Tencent befindet sich in Übernahmegesprächen mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller Black Shark, berichtet das Webportal 36Kr in Berufung auf gut informierte Quellen. Zur Diskussion steht eine Kaufsumme von circa 400 Millionen US-Dollar. Gelingt der Deal, soll das Unternehmen in Gänze auf die Herstellung von VR-Brillen wechseln, während Tencent die VR-Inhalte liefert.

Tencent besitzt eine Reihe von westlichen Spielestudios wie Riot Games (Valorant, League of Legends) oder Sumo Digital. Das Unternehmen hält außerdem 48 Prozent der Anteilsscheine von Epic Games.

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Chinas Tech-Giganten schielen in Richtung Metaverse

Tencent gilt als größtes Internetunternehmen Chinas und setzte 2020 75 Milliarden US-Dollar um. Eine Investition in Virtual Reality seitens Tencent hätte viel Gewicht.

Tencent-Präsident Martin Lau bezeichnete das Metaverse vor Kurzem bei einer Telefonkonferenz als eine "echte Chance", während CEO Ma Huateng sagte, dass sein Unternehmen viele der nötigen Technologien besäße, um das Metaverse zu entwickeln und voranzutreiben.

Es ist gar nicht so lange her, dass ein anderes chinesisches Unternehmen einen ähnlichen Kauf tätigte: Im August 2021 erwarb TikTok-Betreiber Bytedance den chinesischen VR-Brillenhersteller Pico. Tencent soll angeblich ebenfalls an Pico interessiert gewesen sein und schon seit März 2021 mit dem Unternehmen verhandelt haben. Der Rückzug erfolgte aus unbekannten Gründen, nachdem Bytedance ebenfalls Interesse angemeldet hatte, heißt es in dem Bericht.

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Weshalb Black Shark?

Die Frage ist, weshalb Tencent gerade Black Shark kaufen möchte. Das 2017 gegründete Unternehmen spezialisiert sich auf Gaming-Smartphones und Smartphone-Zubehör, nicht auf Virtual-Reality-Hardware.

Die Frage klärt sich bei näherer Betrachtung. Tencent dürfte die Entwicklung einer autarken VR-Brille ähnlich Meta Quest 2 anstreben. Die läuft bekanntlich auf Android-Basis und nutzt einen VR-optimierten Smartphone-Chip Marke Qualcomm. Black Shark hat viel Erfahrung in Bereichen wie mobiles Gaming sowie der dazugehörigen Soft- und Hardware-Optimierung. Das Unternehmen hat außerdem eng mit Qualcomm und Tencent zusammengearbeitet.

Dem Bericht zufolge haben die Arbeiten an dedizierter VR-Hardware bereits begonnen. Das Unternehmen suche derzeit nach Fachkräften, die helfen könnten, VR-Brillen zu entwickeln.

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Quellen: 36Kr, Bloomberg