Second-Life-Erfinder über die Web-Zukunft: Mehr als nur 3D-Webseiten

Die Zukunft des Webs ist keine 3D-Version des aktuellen Webs, glaubt Second-Life-Erfinder Philip Rosedale.
Ursprünglich wurde das Web für Text entwickelt. Dann kamen Bilder hinzu, später Videos. Mittlerweile können dank WebXR sogar 3D-Inhalte und -Welten in den Browser eingebettet und direkt mit einer VR- oder AR-Brille angesehen werden. Facebook-Chef Mark Zuckerberg wettet, dass 3D nach Video das nächste große Medienformat wird.
Doch wie genau soll das eigentlich aussehen, ein Amazon, ein Reddit, ein Google in 3D?
Das Web bleibt 2D
Menschen näher zusammenbringen
Den großen Nutzen dieses neuen Internets sieht Rosedale in der persönlichen Kommunikation: Das Internet vernetze Menschen miteinander, die sich normalerweise nicht begegnen würden. Als Beispiel nennt Rosedale Online-Spiele, in der sich Menschen aus aller Welt zusammentun.
Allerdings ermögliche aktuelle Webtechnologie keine Begegnung von Angesicht zu Angesicht. Der soziale Kontakt übers Standardweb sei "wie durch einen Strohhalm".
Mit "gut gemachter VR" ändere sich das: "Selbst wenn Menschen 16.000 Meilen entfernt sind, [...] können sie sich die Hände schütteln, Augenkontakt aufnehmen oder Gesten wahrnehmen auf eine Art, die identisch ist zur realen Begegnung."
Vision vs. Realität
Mit seinem Startup High Fidelity und der gleichnamigen virtuellen Welt verfolgt Rosedale genau diese Vision eines von Grund auf neu gedachten 3D-Internets. Für die Entwicklung sammelte das Startup bislang mehr als 70 Millionen US-Dollar von Investoren ein.
Kürzlich äußerte sich Rosedale jedoch kritisch über den Zustand des VR-Marktes: "Das Marktwachstum ist in jeder Hinsicht ernüchternd. Es werden nicht genügend VR-Brillen verkauft, um eine interessante und profitable Nutzergemeinschaft zu schaffen", meint Rosedale. Social-VR-Welten seien noch auf der Suche nach ihrem Nutzen.
Quelle: Stayin' Alive in Technology; Titelbild: High Fidelity
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