Regisseur von "District 9" arbeitet an begehbarem Virtual-Reality-Film

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Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp wurde bekannt durch Sci-Fi-Filme wie "District 9", "Elysium" und jüngst "Chappie". 2017 gründete er seine eigene Filmproduktionsfirma, die Oats Studios, um mit neuen Arten des Filmemachens zu experimentieren. Nun arbeitet der Regisseur zum ersten Mal an einem vollständig animierten VR-Film, den man mittels VR-Brille betreten und begehen kann.

Seit Juni hat Blomkamp auf Youtube und bei Steam mehrere Sci-Fi-Kurzfilme veröffentlicht, die unter dem Projektnamen "Volume 1" zusammengefasst werden. Darüber hinaus verkauft Blomkamp die Grafik-Assets und Sounddateien für drei der Kurzfilme bei Steam, sodass Fans die Filme verändern und erweitern oder zu eigenen Geschichten weiterverarbeiten können.

Auf diese Idee kam Blomkamp durch einen Besuch bei Valve. "Als ich gerade darüber nachdachte, ein eigenes Studio zu gründen, habe ich Valve besucht, um deren VR-Technologie auszuprobieren. Ich mochte ihre Denkweise und was sie mit Videospielen und Mikrotransaktionen tun", sagt Blomkamp gegenüber Engadget.

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Der Regisseur fragte Valve, ob er Kurzfilme auf Steam verkaufen könne. Daraufhin riet Valve ihm, die Filme wie Videospiele zu behandeln und die Filmbausteine zu veröffentlichen, sodass die Zuschauer kreativ werden könnten.

Das eröffnete neue Perspektiven für Blomkamp und sein Studio: "Wir dachten, dass das wirklich interessant ist. Wir fragten uns, was geschehen würde, wenn man Filme auseinandernimmt und wie Software behandelt", sagt Blomkamp.

Kein herkömmlicher 360-Grad-Film

Diese Pläne scheint Blomkamp jetzt in die Tat umsetzen zu wollen. Vor wenigen Tagen enthüllte der Regisseur auf Reddit, dass er an einem neuen Filmprojekt arbeitet, das komplett in der Spiel-Engine Unity umgesetzt wird. Der Film soll zwölf Minuten dauern und vollständig in Echtzeit berechnet werden, sodass Zuschauer den Film betreten können.

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"Wir machen einen Film mit einer Highend-Videospiel-Engine. Er wird als Youtube-Film gerendert, den Zuschauer ganz normal schauen können", schreibt Blomkamp. "Aber weil er komplett in Echtzeit berechnet wird, haben wir die Möglichkeit, den Zuschauer mit einer HTC Vive oder einer anderen VR-Brille in den Film hinein zu versetzen, sodass er ihn in 3D erleben kann."

Blomkamp hebt hervor, dass es sich bei dem Projekt um einen vollständig computeranimierten VR-Filme handelt. Dass deren Zahl gegenüber der Masse an 360-Grad-Videos verschwindend gering ist, liegt an dem ungleich höheren Produktionsaufwand. Denn hier muss, wie bei einem Videospiel, alles von Hand modelliert und animiert werden. Außerdem kennen sich Filmer mit Kameras aus, nicht mit Engines.

Ein gutes Beispiel ist der Kurzfilm "Henry", der letztes Jahr mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. "Dear Angelica" gehört ebenfalls dieser Kategorie VR-Film an und wurde vor kurzem für die diesjährige Emmy-Preisverleihung nominiert. Beide Filme wurden vom Oculus Story Studio geschaffen, das mittlerweile von Facebook geschlossen wurde.

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| Featured Image: | Source: Gamasutra / Engadget