Ray-Ban Stories: Metas Videobrille expandiert in weitere Länder

- Die Ray-Ban Stories erscheint in vier weiteren Ländern und kann jetzt einminütige Clips aufzeichnen.
Update vom 18. März 2021:
Meta verbessert die Ray-Ban Stories ein weiteres Mal aufseiten der Software:
- Die Brille kann demnächst Videos mit einer Länge von 60 statt nur 30 Sekunden aufnehmen. Das entsprechende Update kommt im April.
- Ebenfalls im April kommt Unterstützung für Sprachbefehle in Französisch und Italienisch. Bislang wurde nur Englisch unterstützt. Die Companion-App Facebook View ist ab sofort in Französisch, Spanisch, Niederländisch und Deutsch erhältlich.
Die Ray-Ban Stories werden demnächst in vier weiteren Ländern verkauft.
Ray-Ban Stories: So urteilen Tester über Metas erste Datenbrille
The Verge: Die bequemste, unauffälligste Datenbrille
Alex Heath konnte die Ray-Ban Stories eine Woche lang tragen und testen. Er zeigt sich beeindruckt von der hohen Verarbeitungsqualität und davon, wie gut die Datenbrille funktioniert: Die Kopplung mit dem Smartphone sei leicht und das Übertragen von Videos in die separate Facebook View-App dauere lediglich Sekunden via Wi-Fi.
Die integrierten Lautsprecher klängen laut und voll. Für das Entgegennehmen von Anrufen und das Hören von Podcasts sei die Datenbrille nützlich, fürs Musikhören bevorzugt Heath richtige Kopfhörer. Der Audio-Output sei vernehmbar für Personen, die in der Nähe stehen.
Die Kameras sind nicht so hochwertig wie die moderner Smartphones, schreibt Heath.
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Das Beste an den Ray-Ban Stories sei ihr Formfaktor. Heath hat viele Wearables dieser Kategorie getestet und findet, Facebooks Datenbrille sei bei Weitem die bequemste. Die Technik sei so gut versteckt, dass man kaum merkt, dass überhaupt eine Kamera eingebaut ist.
Das weiße LED-Signallicht ist Heath zufolge recht schwach, was Bedenken hinsichtlich Privatsphäre aufwerfen könnte, wenn Unbeteiligte nicht erkennen, dass die Brille Fotos oder Videos aufnimmt.

Die Datenbrille kommt in drei ikonischen Ray-Ban-Designs: Wayfarer, Meteor und Round. | Bild: Ray-Ban
Techchrunch: "Ein sehr wichtiges Produkt"
Für Lucas Matney setzt die Ray-Ban Stories den Traum um, den Snaps Spectacles nur träumten, dank unauffälligem Design und der Audio-Zusatzfunktion. Facebooks erste Datenbrille fühle sich nicht wie ein Facebook-Produkt an, da das Logo nirgends zu sehen sei.
Sie trage sich ziemlich unauffällig: Die Kameras würden eher auffallen als die geringfügig dickere Fassung und Bügel. Das allein sei ein revolutionärer Fortschritt.
Die Foto- und Videoqualität der Brille bezeichnet Matney als mittelmäßig, was angesichts der Größe des Geräts verzeihbar sei. Die Qualität liege in etwa auf dem Niveau, auf dem sich Smartphone-Kameras vor etwa zehn Jahren befanden. Es bestehe also noch viel Verbesserungsbedarf. Auch Matney findet, dass das Signallicht ein schwacher Indikator für Unbeteiligte ist.
Die Lautsprecher seien überraschend gut in stillen Räumen und unbefriedigend in lauten Umgebungen. Da man die Datenbrille vor allem draußen trage, sei das ein Problem. Als AirPods-Ersatz würden sie ohnehin nicht taugen. Die Mikrofone ließen zu viel Hintergrundgeräusche durch, was das Telefonieren beeinträchtigen könne. Die Batterielaufzeit sei überraschend solide, dass die Brille nicht wasser- oder spritzfest ist hingegen bedauerlich.
Alles in allem sei die Ray-Ban Stories ein "sehr wichtiges Produkt", dass von der Idee eines Gesichts-Wearables überzeugt. Die Brille habe ein schickes Design und sei unauffällig. Facebook habe für diesen Formfaktor allerdings viele Opfer gebracht, da die Brille nichts besonders gut mache.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg trägt die Datenbrille während der Vorstellung. | Bild: Facebook
CNET: "Enttäuschend vertraut"
Scott Stein findet Facebooks erste Datenbrille "enttäuscht vertraut". Das Wearable sei eine Mischung aus Snaps Spectacles und den Bose Frames mit einem großen Fragezeichen, was danach komme. Der CNET-Redakteur ist überrascht, dass Facebook technologisch nicht weiter gegangen sei.
Das Interessanteste an den Ray-Ban Stories sei, dass sie Ray-bans sind. Und beinahe normal wirken, wären die Bügel nicht etwas dicker. Freunde und Verwandten wären überrascht gewesen, als sie hörten, dass es sich um eine Tech-Brille handelt.
Stein ist wie seine Kollegen wenig beeindruckt von der Audioqualität, die jedoch ihren Zweck erfülle: Fürs Hören von Podcasts oder etwas Musik seien die Lautsprecher gut genug. Wenn man nahe genug stehe, könne man mitlauschen, was Brillenträger:innen hören oder mit wem sie sprechen. Die Kameras seien qualitativ kein Ersatz für Smartphone-Kameras.
Der Redakteur findet die Unauffälligkeit des LED-Signallichts problematisch. "Dies in Kombination mit den abgedunkelten Kameralinsen macht diese Brille verstohlener, als ich erwartete. Die meisten Menschen würden nicht mitbekommen, dass Kameras verbaut sind", schreibt Stein.
PC Mag: Datenbrille auf der Suche nach Anwendungen
Für Will Greenwald ist Ray-Ban Stories das bislang beste Beispiel einer kombinierten Audio- und Kamerabrille.
Trotz fehlender Bässe böten die Lautsprecher ein erfreuliches Hörerlebnis, während bei guter Beleuchtung aufgenommen Fotos und Videos ordentlich aussähen. Greenwald ist überrascht, wie gut die Datenbrille Szenen rahmt und einfängt, aber bemängelt die schlechte Bild- und Videoqualität in Situationen mit schwachem Licht.
Die Ray-Ban Stories könne zwar nicht mit guten Kopfhörern oder einer modernen Smartphone-Kamera konkurrieren, aber sie sei die bislang vielseitigste Datenbrille und ein Schritt in die richtige Richtung. Der Brillenrahmen sei praktisch ununterscheidbar von echten Ray-Bans und fühle sich hochwertig und bequem an.
Eine eindeutige Kaufempfehlung kann der Redakteur dennoch nicht aussprechen. Solange Datenbrillen wie die Ray-Ban Stories nichts wirklich großartig können, würden sie eine technische Novität bleiben, die weder das Smartphone noch richtige Kopfhörer ersetzen können.
"Die Ray-Ban Stories sind gut gemessen an dem, was sie sind, aber was sie sind, muss sich erst noch herausstellen."
Greenwald vergibt 3,5 von 5 möglichen Punkten.
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