Bericht: Snap bleibt auf hunderttausenden Spectacles sitzen *Update*

Bericht: Snap bleibt auf hunderttausenden Spectacles sitzen *Update*

Update vom 27. Oktober 2017:

Ergänzend zu den recht geringen Verkaufszahlen und der falsch eingeschätzten Nachfrage tauchen neue Zahlen zur Spectacles-Brille auf, die Snap deutlich mehr Kopfzerbrechen machen dürften: Selbst die verkauften Geräte werden kaum genutzt.

Die Kundenbindungsrate soll laut einer unternehmensnahen Quelle "schockierend gering" sein: Deutlich über 50 Prozent der Käufer setzten die Videobrille nach vier Wochen nicht mehr auf. Eine "große Prozentzahl" der Nutzer lege das Gerät nach nur einer Woche dauerhaft beiseite. Dabei ist Snap mit einem Preis von 150 Euro alles andere als günstig.

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Rund zwölf Mitarbeiter der Snap Labs, das ist das Hardware-Labor von Snap, sollen entlassen worden sein. Außerdem wurde ein neuer Hardware-Chef installiert.

Ursprünglicher Artikel vom 24. Oktober 2017:

Die Videobrille Spectacles ist Snaps erster Versuch im Hardware-Geschäft. Der ganz große Erfolg bleibt offenbar aus.

Nach dem großen anfänglichen Hype, der durch eine geschickt inszenierte Verkaufsstrategie befeuert wurde, scheint Snaps Videobrille Spectacles schon wieder aus der Mode zu sein. Laut einem Bericht der Webseite The Information bunkert Snap hunderttausende unverkaufte Brillen in einem Lagerhaus, da die Verkaufszahlen nach dem Weihnachtsgeschäft unerwartet stark eingebrochen seien.

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Snap habe nach dem Hype und dem weltweiten offiziellen Verkaufsstart mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet und eine entsprechend große Bestellung aufgegeben. Laut dem Bericht sind die Brillen zum Teil nicht zusammengebaut, sodass einzelne Bauteile verwertet werden könnten.

Dennoch kein Flop?

Snaps Fehlplanung bedeutet nicht, dass das Unternehmen die Videobrille als Flop wertet. Laut Snap-Boss Evan Spiegel wurden über 150.000 Spectacles verkauft, gerechnet hatte Snap offenbar mit 100.000 Einheiten. Der erste iPod habe sich schlechter verkauft, so Spiegel.

Laut The Information beschäftigt Snap rund 150 Hardware-Ingenieure. Woran die genau bauen, ist jedoch nicht bekannt. Gut möglich, dass eine fortschrittliche Augmented-Reality-Brille das Ziel ist. Ein Nachfolger zu Spectacles könnte die Videoaufnahme mit den AR-Funktionen der Snapchat-App verbinden.

Spiegels Perspektive ist langfristig: "Hardware wird vielleicht in zehn Jahren wichtig für uns. Wenn wir das glauben, dann können wir nicht erst in einem Jahrzehnt mit der Entwicklung anfangen", sagte Spiegel. Laut einem Bericht der Webseite Techcrunch arbeitet Snap bereits an einem Spectacles-Nachfolger, der "radikal anders" sein soll als die erste Version.

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