Oculus VR forscht an besserem Tracking für Gear VR

Oculus VR forscht an besserem Tracking für Gear VR

John Carmack, Entwicklerlegende im Dienste von Oculus VR, meldet via Twitter, dass er den Großteil seiner aktuellen Arbeitszeit darauf verwende, Samsungs VR-Brille Gear VR das sogenannte Positionstracking beizubringen.

Beim Positionstracking wird im Gegensatz zum Headtracking nicht nur die Rotation des Kopfes erkannt, sondern auch Bewegungen des gesamten Oberkörpers. So kann man sich beispielsweise in eine virtuelle Szene hineinlehnen und sie aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Das mag zwar nach einem eher kleinen Unterschied klingen, verbessert die Immersion und das virtuelle Erlebnis aber grundlegend.

Einer der größten Minuspunkte von mobilen VR-Brillen ist, dass sie dieses erweiterte Trackingverfahren noch nicht beherrschen. Doch die Oculus-Rift-Erfinder wollen das in Zukunft ändern, vorneweg John Carmack, Technikguru und VR-Enthusiast der ersten Stunde. Er war es, der damals Palmer Luckey zu mehr Öffentlichkeit verhalf, indem er 2012 den ersten Prototyp der VR-Brille Oculus Rift auf der E3-Spielemesse präsentierte. Gut möglich, dass ohne Carmack der aktuelle Hype rund um die virtuelle Realität gar nicht erst entstanden wäre. Nun versucht er, das mobile VR-Erlebnis grundlegend zu verbessern.

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Bereits auf der letzten Entwicklermesse Oculus VR "Connect 2" vergangenen Herbst sprach Carmack abseits der offiziellen Vorträge über Positionstracking für Gear VR und verriet, dass es eine sehr anspruchsvolle Entwicklung mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten sei. Carmack favorisiert das sogenannte "Inside-out"-Tracking, das auf einer Kamera basiert, die im Smarpthone oder der VR-Brille integriert ist. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie nicht auf externe Sensoren angewiesen ist und die mobile VR-Brille so auch wirklich mobil bleibt. Ein stationäres Trackingsystem wie das der Vive- oder Rift-Brille würde nicht wirklich zu einem mobilen Produkt wie Gear VR passen. Eines der zahlreichen noch ungelösten Probleme beim "Inside-Out"-Tracking ist die hohe Anforderung an die Rechenleistung des Smartphones. "Innerhalb von 60 Sekunden wird das Smartphone so heiß, dass man es nicht mehr anfassen kann", sagt Carmack. "Die benötigte Power ist ein großes Problem. Der Akku ist innerhalb von wenigen Minuten leer."

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Eine mögliche Lösung könnte es sein, dass in zukünftigen Versionen von mobilen VR-Brillen Prozessoren und Kameras verbaut werden, die einen Teil dieser Arbeit übernehmen. Gut möglich, dass Google schon im Mai eine Luxus-Cardboard-Variante präsentiert, die genau dieses Feature bietet. Die notwendigen technologischen Grundlagen dafür hat Google in vergangenen Forschungsprojekten gelegt. Eine solche VR-Brille von Google würde auch Oculus VR und Facebook unter Druck setzen, möglichst schnell eine verbesserte Gear-VR-Version zu entwickeln, denn der Markt für mobile VR-Brillen verspricht das größte Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren.

Neben Oculus VR und Google beschäftigen sich auch unabhängige Entwickler mit neuen Trackingsystemen für mobile VR-Brillen. Das Unternehmen IndoTraq stellte auf der CES 2016 eine vielversprechende Lösung vor, die nicht nur Positionstracking sondern sogar Bewegungserkennung im ganzen Raum möglich machen soll.

| VIA: UploadVR
| FEATURED IMAGE: QuakeCon bei Flickr. Lizenziert nach CC BY 2.0