Niantics neues AR-Feature macht aus Smartphones 3D-Scanner

Niantic-Forscher stellen eine Technologie vor, die aus herkömmlichen Smartphones fähige 3D-Kartografierungswerkzeuge macht.
Wer Niantic kennt, weiß: Pokémon Go ist mehr als bloß ein AR-Spiel. Für Niantic ist es der Versuch, eine 3D-Karte der Welt für eine neue Art des Internets zu erschaffen.
Man stelle sich vor, digitale Objekte könnten dauerhaft und präzise überall im physischen Raum platziert werden, dargestellt durch Smartphones oder AR-Brillen. Das Internet würde nicht mehr als in Bildschirmen gefangene digitale Parallelwelt existieren, sondern Teil der Lebensumgebung werden und damit eine neue Computerplattform mit fortschrittlichen AR-Anwendungen begründen.
Niantics will eigene Spielerschaft mobilisieren
Smartphone-Kameras erhalten Tiefengespür
Das zugrundeliegende Verfahren ist schon älter und kommt etwa in Facebooks 3D-Fotos zum Einsatz. Niantic hat die Technologie zusätzlich für den Echtzeit-Einsatz in Smartphones optimiert, also kontinuierliche räumliche Kamerabewegung. Das folgende Video zeigt beispielhaft, wie eine zusammenhängende 3D-Karte basierend auf Manydepth-Aufnahmen aussehen könnte.
Realistischere AR dank Manydepth
Zur Entwicklung von Manydepth wesentlich beigetragen haben die Forscher von Matrix Mill und 6D.ai, zwei auf AR-Cloudtechnologien spezialisierte Start-ups, die Niantic 2018 und 2020 übernahm.
Manydepth wird in Lightship integriert und so zum Standardfeature der weltweit führenden AR-Spieleplattform. In Zukunft sollen Spieler so einfach zu einer weltumspannenden 3D-Karte beitragen können, wie sie Fotos teilen, schreibt Niantic. Nutzer sollen sich entscheiden können, ob sie das Feature nutzen.
Der Vorteil für Spieler wird ein realistischeres AR-Erlebnis. Da das Smartphone eine 3D-Vorstellung der Umgebung gewinnt, kann sie Pokémon sinnvoller und visuell überzeugender in die physische Umgebung einbetten, sodass sie hinter echten Gegenständen verschwinden oder mit diesen kollidieren.
Die Manydepth-Forschungsarbeit ist frei im Internet erhältlich. Das Gleiche gilt für den Manydepth-Code auf Github.
Das folgende Video zeigt den Unterschied zwischen der Tiefenerkennung einer Smartphone-Kamera einmal ohne und einmal mit Manydepth-Technologie.
Quelle: Niantic Blog, Titelbild: Niantic
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